Schrecklich (und) unterhaltsam
Zum elften Mal beschickt RTL sein „Dschungelcamp“mit Gescheiterten und finanziell Abgebrannten. Rund sieben Millionen Fans freut das belanglose und manchmal fragwürdige Format.
ICH BIN EIN STAR – HOLT MICH HIER RAUS
Der Zuschauer wird zum Voyeur gemacht, Häme und Schadenfreude sind die wesentlichen Bestandteile der Sendung. Wie Menschen hier in gefährlichen, peinlichen und ekligen Situationen bloßgestellt werden, vermittelt ein fragwürdiges Menschenbild.“Was für „Flimmo“, ein Münchner Portal für Medienerziehung, eine Seherwarnung ist, liest sich für Fans des „Dschunckend wie ein Appetitanreger, mit all jenen Facetten, weshalb sie auch ab heute Abend wieder zwei Wochen Tag für Tag einschalten werden. Vor einem Jahr machten das bei Jubiläumsstaffel zehn durchschnittlich sieben Millionen Deutsche (und 238.000 Österreicher). So einen Wert übertreffen bei unseren Nachbarn nur der „Tatort“, Sportgroßereignisse und die Nachrichten.
RTL nimmt die Kritik seit der ersten Folge 2004 achselzu- zur Kenntnis. Der Privatsender hat keinen Bildungsauftrag und der Erfolg gibt bislang recht. Auch ein Grund, weshalb das 30 Millionen Euro teure Format seither nie wesentlich verändert wurde.
Ob der Sender bei der Auswahl seiner semiprominenten Kandidaten richtig lag, stellt sich erst in den nächsten Tagen heraus. RTL und das Stammpublikum des „Dschungelcamps“hoffen auf einen guten Mix aus Exzentrikern, Verhaltenskreatigelcamps“