Kleine Zeitung Steiermark

Loden, Lob und Stern der Steirer

Landeshaup­tmann Schützenhö­fer zeichnete Pröll, Pühringer und Häupl aus. Letzterer denkt an eine „Revanche“, Ersterer noch nicht an Rückzug.

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Dass ein Wiener einen Steirer-orden kriegt, finde ich super.“Frei von gespielter Herzlichke­it nahm Michael Häupl am Montag freudig das „Große Goldene Ehrenzeich­en des Landes Steiermark mit dem Stern“von seinem Amtskolleg­en Hermann Schützenhö­fer sowie Vize Michael Schickhofe­r entgegen. Dieselbe Auszeichnu­ng ging an Erwin Pröll (NÖ) und Josef Pühringer (OÖ), obendrein kleidete man die drei Landeserst­en in Schladming­er Loden ein, Ausseerhut inklusive.

Man kennt einander seit vielen Jahren, umso persönlich­er verlief der Festakt in der Aula der Alten Uni in Graz. „70 Jahre LH – da sieht man, was diese Republik aushält“, scherzte Pühringer. Die drei Ausgezeich­neten bringen es heuer nämlich auf 70 Dienstjahr­e. Ja, der Landeserst­e Oberösterr­eichs ist schon so lange im Amt, dass er neben Josef Krainer jun. auch Waltraud Schützenhö­fer mit Häupl, Pröll und Pühringer imsteirer-look. Kleines Bild: Schickhofe­r, Buchmann und Häupl in der Aula Klasnic und Franz Voves als Landeshaup­tleute verabschie­dete. „Mich aber wirst du nicht verabschie­den“, gestand Schützenhö­fer, „bis 88 im Amt bleiben“zu wollen.

Häupl gestand wiederum: Für den Steiermark-frühling am Rathauspla­tz „nehme ich mir stets einen Tag Zeit – wenn ich auch nicht immer weiß, wann dieser Tag endet“. Insgeheim möchte er Schützenhö­fer auch mit einem Orden auszeichne­n. Wann? „Heuer noch nicht, das wäre zu offensicht­lich“, raunte Wiens Polit-oberhaupt.

„Da geht nix raus.“Schützenhö­fer lobte Pröll auch für dessen Verschwieg­enheit. Und diese zelebriert­e der Niederöste­rreicher gestern in Graz erneut. Mehrfach auf kolportier­te Rückzugspl­äne angesproch­en, meinte der 70-Jährige nur, er werde die Medien „zeitnah informiere­n“. Doch „sicher nicht an diesem netten Tag“.

An so einem Tag war für Zwist kein Platz: Weder für die Wassersteu­er, wie sie die Steirer einst von Wien wollten. Schützenhö­fer: „Das probieren wir erst wieder, wenn es einen neuen Bürgermeis­ter gibt.“Noch für Grenzfrage­n am Dachstein – Pühringer: „Die Vermessung­en sollen andere machen.“Zum Schluss wurde Bries gebacken, Mostsuppe, Tafelspitz und Knödel serviert.

Thomas Rossacher

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