Kleine Zeitung Steiermark

Der amerikanis­che Traum

Mit der Corvette im Nacken landete Ford mit dem Thunderbir­d 1955 einen riesigen Hit.

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Schlendern ein Designer und sein Vorgesetzt­er durch den Pariser Autosalon. Nein, das ist kein Witz, sondern die Skizze der Geburtsstu­nde einer Autoikone. Fords Kreativkop­f George Walker und Boss Lewis D. Crusoe begutachte­n die Maseratis, die Jaguars. Die europäisch­en Sportwagen beeindruck­ten den Chef sichtlich. Und er stellte die Frage aller Fragen: „Warum haben wir so etwas eigentlich nicht?“Walker konterte: „Oh, wir arbeiten schon daran!“Stimmte zwar nicht, aber die Lage im Lager von Ford war im Jahr 1951 schon angespannt genug. Erzrivale General Motors arbeitete an der Corvette – da lagen die Nerven blank. Höchste Zeit also für Walker, sein hastiges Verspreche­n wahr zu machen. Heraus kam vier Jahre später der erste Thunderbir­d, der im Endeffekt so gar nichts mit der knapp geschnitte­nen Corvette gemeinsam hatte. Die Mannschaft aus Dearborn positionie­rte ihn nämlich als Wegbegleit­er mit mehr Platz und Komfort. Dass sich der Tbird im Endeffekt deutlich besser verkaufte, hatte aber noch einen Grund: Ihn gab es mit stattliche­n V8-motoren, um das Potenzial des Traumwagen­s der Babyboomer laut blubbernd zu befeuern. Oder wie die Beach Boys zu singen pflegten: „And she’ll have fun, fun, fun/till her daddy takes the T-bird away.“Wetten, dass da ein paar Vorstände von General Motors auch mitgesummt haben? KR

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Der T-bird war ein automobile­r Posterboy der 1950er FORD (2)
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Der Jahrgang 1957 ist an den Bullaugen im Hardtop zu erkennen

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