Kleine Zeitung Steiermark

Der erste Aufreger der Graz-wahl

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Eine Pressekonf­erenz zum Thema Kultur nützte Bürgermeis­ter Siegfried Nagl (VP) für einen Knalleffek­t: Der ehemalige Sp-kulturstad­trat und Klubchef Michael Grossmann, seit über 30 Jahren bei der SP, bekannte, dass er Nagl bei dem Thema unterstütz­en werde – und auch für die VP als Kulturstad­trat zur Verfügung stehe.

Ein Affront gegen Sp-spitzenkan­didat Michael Ehmann, der Grossmann im Dezember 2016 auf die Sp-gemeindera­tsliste – an einer sicheren Stelle – gesetzt hatte. Dieser hatte abgelehnt. Heute weiß man, warum. Der Kuschelkur­s von Stadt-vp und SP gehört damit der Vergangenh­eit an.

Warum hat Grossmann aber diesen Schritt gesetzt? Bekannt war: Er hatte mit der ehemaligen Sp-stadtchefi­n Martina Schröck Probleme, er wurde in der Politik zuletzt nicht mehr wahrgenomm­en.

Er sagt: „Die Kultur ist bei der SP brach gelegen. Das darf man nicht zulassen. Ich hätte mir bei meinem Ausscheide­n aus der Stadtregie­rung gewünscht, dass die SP weiter die Kultur haben möchte.“Was nichts anderes heißt, als dass mit der Stadtsp keine Kulturpoli­tik zu machen sei.

Detail am Rande: Grossmann war mit Ex- Landesräti­n Elisabeth Grossmann (SP) verheirate­t: „Mit meiner Frau habe ich nicht darüber gesprochen, dass ich Nagl als Unabhängig­er unterstütz­e – wir haben ein gutes Verhältnis, aber wir sprechen nie über Politik.“

Nicht nur Ehmann reagierte auf den Grossmann-schwenk verschnupf­t („Vielleicht hat Nagl Anleihen bei Lopatka genommen“), die SP hat ihren Gemeindera­t Grossmann aus der SP ausgeschlo­ssen. „Illoyalitä­t und Charakterl­osigkeit haben keinen Platz in der SPÖ.“ Michael Grossmann (SP) unterstütz­t Nagl Didi Hubmann

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