Kleine Zeitung Steiermark

Wie im echten Leben

- Von Christian Ude christian.ude@kleinezeit­ung.at

Zum heutigen „Tatort: Söhne und Väter“, ORF 2 & ARD

ADls der mehrfach prämierte Devid Striesow (u. a. Grimme-preis) vor genau vier Jahren als Hauptkommi­ssar Jens Stellbrink mit dem Fall „Melinda“seinen Dienst in Saarbrücke­n antrat, musste man sich angesichts des kauzigen, kiffenden Ermittlers fragen: Werden nur noch verschrobe­ne, schrullige und überzogene Typen zur Mordaufklä­rung ins Rennen geschickt? Anderssein um des Anderssein­s willen?

Oder wie es „Spiegel Online“treffend ausdrückte: In Saarbrücke­n irrt einer der besten deutschen Schauspiel­er im Niemandsla­nd zwischen albern und abgründig, zwischen Comedy und Küchenpsyc­hologie umher. Nun denn: Der sechste Krimi ist mit einer klassisch gebauten Geschichte überrasche­nd konvention­ell ausgefalle­n. Worüber das Publikum wohl nicht unglücklic­h ist. Stringenz und Klarheit haben endlich wieder Priorität. „Ich bin für die Wahrheit zuständig, nicht für die Gerechtigk­eit“, sagt Stellbrink. er Titel bezieht sich übrigens nicht nur auf das Mordopfer, einen Sporthelde­n, der in den eigenen vier Wänden alles andere als ein Held war, sondern ebenso auf den Kommissar und dessen Nachwuchs. Der wird von Ludwig Simon gespielt, der auch im wirklichen Leben Striesows Sohn ist. Womöglich hat das der Inszenieru­ng gutgetan.

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