Auch in seinem jüngsten Buch „4321“hat Paul Auster die Courage, sich selbst zu entblättern. Am Freitag wird er 70.
Jersey, in Newark und Montclair, wo Auster seine Kindheit verbracht hat. Nur eine knappe Zugstunde von New York entfernt, und doch so ganz anders als das funkelnde, quirlige, auch härtere Pflaster in New York, das seinen Bewohnern alles abverlangt, aber Menschen wie Auster oder Woody Allen offenbar alles zurückgibt.
sei das echte Amerika, sagte Austers Frau Siri Hustvedt, die Dichterkollegin mit norwegischen Wurzeln, kürzlich in einem Interview mit der „Süddeutschen“, und meinte damit die Weltoffenheit und Multikulturalität. Ein Begriff wie Parallelgesellschaft löst in New York keine Phobie aus, sondern bezeichnet schlicht ein (meist) friedliches Nebeneinander von Italienern und Afroamerikanern, von Griechen und Russen, von Arabern, Südamerikanern und Juden.
„40 Prozent der New Yorker sind in einem anderen Land geboren. Die Stadt repräsentiert, was ich für das Beste an Amerika halte: Inklusion und Diversität“, erklärte Hustvedt. Sie und Auster sind das Vorzeigepaar der linksliberalen New Yorker Intelligenzija, wohnhaft in einem Brownstone-haus in Brooklyn. Das Paar, dessen Tochter Sophie (29) gerade als Sängerin reüssiert, hat einen Hang zu ausgedehnten Reisen nach good old Europe. Die Wahl Trumps zum Us-präsidenten war ein Schock für beide. Amerika werde sich zu einem Witz verwandeln, sagte Auster im „profil“-interview.
Seit geraumer Zeit hält er seltener Zigarillos in der Hand, dafür öfter E-zigaretten. Er habe einmal mit dem Rauchen aufgehört, sagt er, und sich in ein Monster verwandelt: „Da lebe ich lieber ungesund.“