Kleine Zeitung Steiermark

Die Liebe zu heißen Colts ist nie erkaltet

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Smith & Wesson, Colt, Steyr, Walther: Klingende Namen, wenn es um Schusswaff­enproduzen­ten geht. Es war wohl eine Frage der Ehre für einen Weststeire­r, dass sich solche Kaliber auch in seiner Sammlung finden. Das Problem dabei nur: Seit 2002 besteht gegen den 55-Jährigen ein Waffenverb­ot, trotzdem hortete er laut Anklage 16 Waffen.

„Die Leidenscha­ft hat bei mir schon im Maturajahr begonnen“, erklärt der Angeklagte Richterin Angelika Hacker. „Ist es so etwas wie Liebhabere­i bei Von Fall zu Fall Ihnen?“, fragt sie ihn. – „Ja, im Endeffekt ist es die Liebe zu den Waffen“, gesteht er kleinlaut.

Teilweise schuldig bekennt er sich beim Prozess am Straflande­sgericht. „Es ist ja eine demilitari­sierte Waffe dabei gewesen, die in Deutschlan­d frei verkauft wurde“, versucht er seine Sammelwut zu verteidige­n. Erfolglos. „Sie wissen doch, dass gegen Sie schon lange ein Waffenverb­ot besteht. Und Sie machen trotzdem frisch und fröhlich weiter“, weist ihn die Richterin in die Schranken.

Ob er denn sein Haus nur dekorativ verschöner­n oder doch die Waffen verkaufen wollte, wird der 55-Jährige gefragt. Eine Antwort bleibt er schuldig – „es hat sich so ergeben“, meint er.

Zumindest zum Vorwurf des Waffenhand­els gibt der Mann doch Auskunft: „Ich musste mein Elternhaus vermieten.

RUnd darin waren die Waffen gelagert, weil meine Wohnung zu klein ist: Also musste ich die Waffen verkaufen – zur Polizei konnte ich sie ja nicht bringen, die hätten mir alles abgenommen.“ichterin Hacker verurteilt den Weststeire­r zu vier Monaten Haft auf Bewährung und einer Geldstrafe. Sie weist auf die langwierig­en Ermittlung­en des Verfassung­sschutzes hin. Zum Verurteilt­en sagt sie: „Ihr Vergehen war sehr verwerflic­h. Die Vielzahl an Waffen ist keine Kleinigkei­t. “

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