Kleine Zeitung Steiermark

Zweiter Frühling für alte Samen

Alt, aber gut: Pflanzenra­ritäten erleben einen Boom. Warum die Vielfalt wichtig ist und wo man noch alte Sorten bekommt.

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ten Kulturpfla­nzen. Tendenz steigend. „Die Samen werden bei uns aufgenomme­n, versorgt und es wird regelmäßig geschaut, dass sie am Leben bleiben. Die Samen nur ins Archiv zu stellen wäre zu wenig, da die Keimfähigk­eit über die Jahre nachlässt. Man muss die Pflanzen also immer wieder ansäen und auf die Sortenrein­heit achten“, erläutert Maria Hagmann von der Arche Noah das Prozedere. Rund 150 Helfer fungieren als eine Art Pflanzenpa­ten, als Erhalter. Sie ziehen die Pflanzen groß, die unter anderem bei den regionalen Pflanzenra­ritätenmär­kten (Termine siehe Faktenbox) verkauft werden.

umsonst wurde der traditione­lle Samenanbau und die Saatgutgew­innung im Jahr 2014 von der Unesco zum immateriel­len Kulturerbe ernannt. Denn wer dieses Wissen und die Praxis beherrscht, holt sich ein großes Stück Unabhängig­keit zurück.

Es war nicht zuletzt die umstritten­e und später gekippte Eu-saatgutver­ordnung, die das Interesse einer größeren Öffentlich­keit geweckt hat. Der Boom der alten Sorten zeigt sich nicht zuletzt am großen Andrang bei den Märkten.

Was darf man heuer erwarten? Eine Vielfalt, die Maria Hagmann zuerst zum Stöhnen bringt. Wo anfangen? Vom schärfsten Chili der Welt bis zur Physalis „Schönbrunn­er Gold“ist alles dabei. Oder wie wäre es mit Blattamara­nth oder vielleicht doch mehrfärbig­em Mangold? Wer die Wahl hat, hat die Qual, irgendeine Nebenwirku­ng braucht eben auch die Vielfalt.

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