Fataler Schritt zurück
Bisher ist es nur ein Gerücht, aber eines, das viele sprachlos und wütend macht. Nach jahrelangem Hickhack war es der mittlerweile verstorbenen Gesundheitsministerin Sabine Oberhauser gelungen, ein absolutes Rauchverbot in der Gastronomie durchzusetzen – später als die meisten Euländer und mit einer außergewöhnlich langen Übergangszeit von drei Jahren. Doch jetzt scheint das Rauchverbot und damit der Schutz von Nichtrauchern auf Drängen der FPÖ wieder zum politischen Spielball zu werden. Man kann nur mutmaßen, welche Beweggründe dahinterstecken, wenn Politiker die Gesundheit der Bevölkerung wissentlich und entgegen allen medizinischen Empfehlungen aufs Spiel setzen. Der größte Profiteur einer Rücknahme wäre jedenfalls die Tabakindustrie. enn die Weltgesundheitsorganisation Sebastian Kurz einen Brief schickt, in dem große Sorge darüber ausgedrückt wird, dass Österreich diesen fatalen Schritt tun könnte; wenn Ärzte im ganzen Land aufschreien, nur bei der Möglichkeit, dass das Rauchverbot kippen könnte; wenn sogar knapp 30 Prozent der Raucher in einer Umfrage angeben, für ein Rauchverbot zu sein, um einen Anreiz zu haben, endlich aufzuhören – wie viele mahnende Stimmen braucht es dann noch, damit die neu gewählten Volksvertreter nicht länger weghören?
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