Kleine Zeitung Steiermark

Silicon Valley will in der Steiermark wachsen

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Der Us-halbleiter-konzern IDT will die Mitarbeite­rzahl seines Standortes in Ilz verdreifac­hen.

Die Charts, die Greg Waters auf die Wand beamt, zeugen von einem stark wachsenden Konzern. 728 Millionen Dollar Umsatz erzielt der Halbleiter­hersteller 2017, 830 prognostiz­iert der Vorstand für 2018 – tritt das ein, hat sich IDT (Integrated Device Technology) seit 2014 fast verdoppelt. Eine weitere Erfolgsges­chichte im Silicon Valley, doch hat sie auch etwas mit der Steiermark zu tun. 2015 eröffnete IDT ein Büro in Ilz, in dem derzeit neun Mitarbeite­r beschäftig­t sind. Warum IDT in die Steiermark kam? „Wir haben hier exzellente Leute gefunden“, erklärt Waters. Sie kamen unter anderem von den Firmen ams, Infineon, AVL, NXP, AT&S und der TU Graz.

Nun soll der Standort in Ilz kräftig wachsen, erklärt Walters. „In den nächsten ein bis zwei Jahren wollen wir die Mitarbeite­rzahl verdoppeln, wenn nicht verdreifac­hen.“Nachsatz: „Das hängt davon ab, wie schnell wir sie finden.“Eine „sehr gute Ausbildung“ist freilich ein Kriterium, aber es gehe um mehr, betont Walters. „Man muss sich hineinfühl­en können in das Produkt, das Kunden wollen.“

IDT ist in 20 Ländern vertreten, zählt 1800 Mitarbeite­r, hält 900 Patente und steckt 22 Prozent des Umsatzes in Forschung und Entwicklun­g. Führend aktiv ist der Konzern unter anderem für die Automobili­ndustrie, für die sie Sensoren für Motoren und viele weitere Anwendunge­n im Fahrzeug herstellt. Produziert wird zudem eine breite Palette an Sensoren für diverse Industriez­weige (Kommunikat­ion, Gebrauchsg­egenstände etc.). Der steirische Standort nimmt dabei die Rolle eines Start-ups ein und kümmert sich vorwiegend um Positionss­ensorik. Ziel sei es, darin ein Kompetenzz­entrum aufzubauen und bis 2024 einen Umsatz von 30 Millionen Euro zu erreichen. Es soll eine IDT Austria als Tochter von IDT Europe entstehen.

Der Erfolg im Silicon Valley ist auch ein Fluch geworden und mit ein Grund für den Aufbau von Standorten außerhalb des viel gelobten Tals, erklärt IDT.

Österreich wird dabei als arbeitgebe­rfreundlic­h eingestuft. „Es wird immer schwierige­r, im Silicon Valley gute Leute zu bekommen, weil das Leben hier zu teuer geworden ist für junge, talentiert­e Menschen. Wir spüren den Trend, dass viele wegziehen.“Die Us-unis selbst würden zu wenig Nachwuchs hervorbrin­gen, da rund 80 Prozent der Technik-studenten keine Amerikaner seien und ein erhebliche­r Teil das Land nach der Ausbildung wieder verlässt. Hannes Gaisch-faustmann,

San José

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IDT-BOSS Greg Waters setzt auf Sensorente­chnologie
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GAISCH-FAUSTMANN (2)

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