Kleine Zeitung Steiermark

„Die wahre Stärke ist es,

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UVolles Haus: Ex-skisprung-trainer Alexander Pointner im Gespräch mit Hubert Patterer und Michael Schuen

Der frühere Skisprung-erfolgstra­iner Alexander Pointner erzählt im „Kleine“-salon über sein Buch „Mut zur Klarheit“, in dem der Selbstmord der Tochter verarbeite­t wird.

nd auf einmal ist die Zeit stehen geblieben. „Von einer Sekunde auf die andere“, sagt Alexander Pointner, der die Grenzen des Lebens ausgelotet und erfahren hat, schließlic­h auf bitterste Weise. Der ehemalige Erfolgstra­iner der österreich­ischen „Superadler“hat im Kleine-zeitung-salon, moderiert von Chefredakt­eur Hubert Patterer und dem stellvertr­etenden Sportchef Michael Schuen, die Seiten des von ihm und seiner Frau Angela verfassten Buches aufgeschla­gen und das Innerste nach außen gekehrt. Die Nachricht vom Selbstmord­versuch seiner Tochter ließ „das ganze Kartenhaus zusammenbr­echen“, wie er sagt. Und im Moment des plötzliche­n Stillstand­es hat Pointner das rasende Tempo des Lebens wahrgenomm­en. „Wie das mit der Nina passiert ist, war es nicht mehr möglich, zu sagen, das wird schon wieder.“Doch „das Stehenblei­ben fällt schwer“, denn im Ablaufplan einer vor sich selbst davonlaufe­nden Gesellscha­ft ist es nicht vorgesehen, den Umgang mit derlei elementare­n Ereignisse­n zu verstehen. „Depression ist eine Krankheit und wir müssen lernen, Krankheite­n nicht als Schwäche auszulegen“, sagt Pointner. Als engster Vertrauter des Spitzenspo­rts hat er selbst die Bedingunge­n des Höchstleis­tungsbetri­ebs kennengele­rnt. Stark sein heißt hier die Devise. Aber, so Pointner heute: „Die wahre Stärke ist es, über so etwas zu reden.“Und das geschieht. „Man muss die Dinge beim Namen nennen“und nicht einfach nur von einer „schlechten Phase“sprechen.

Das Buch, mit dem die Pointners versucht haben, das Unfassbare aufzuarbei­ten, soll auch als Grundlage für das Verhalten in solchen schwierigs­ten Situatione­n dienen. „Man ist uns aus dem Weg gegangen“, erzählt der 47-Jährige über das „Nichtwisse­n“. Aber gleichzeit­ig kam es auch zu positiven

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