Kleine Zeitung Steiermark

Große Befürchtun­gen bei Syriens Opposition

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Un-verhandlun­gsrunde in Wien brachte nur kleine Fortschrit­te vor Konferenz in Sotschi.

Wenige Tage vor dem Syrien-kongress im südrussisc­hen Badeort Sotschi dämpft die Moskauer Führung die hohen Erwartunge­n. Der „Kongress der Völker Syriens“am Montag und Dienstag sei nur ein Schritt für das Bürgerkrie­gsland, wenn auch ein wichtiger, sagte Kremlsprec­her Dmitri Peskow. „Aber es wäre nicht korrekt zu erwarten, dass in Sotschi eine abschließe­nde Friedensre­gelung getroffen wird.“An der Teilnehmer­liste werde noch gearbeitet, sagte Peskow. Das sei „äußerst komplizier­t und mühselig“. Russland bereitet sich aber nach früheren Angaben auf weit über 1000 Teilnehmer aus allen Volks- und Religionsg­ruppen Syriens vor.

Ob die syrische Opposition an dem Dialog in Russland teilnimmt, hängt vom Verlauf der Verhandlun­gen unter Unmandat in Wien ab. Der Unsonderge­sandte Staffan de Mistura hatte sich am zweiten Verhandlun­gstag der Wiener Gespräche zunächst mit den Gegnern von Präsident Baschar al-assad zu einer bilaterale­n Unterredun­g getroffen. Der Erwartungs­druck nach bisher acht ergebnislo­sen Runden wurde spürbar. Ohne Fort- schritte in Wien will die Opposition nicht nach Sotschi reisen. Am Abend wurde bekannt, man habe sich zumindest auf eine lokale Waffenruhe in der belagerten Rebellenho­chburg Ost-ghouta geeinigt.

„Unsere Delegation zeigt sich sehr flexibel bei den Gesprächen in Genf und diese Gespräche sind ein wirklicher Test, um herauszufi­nden, wer Hinderniss­e aufbaut und wer eine wirkliche Lösung für die anhaltende Krise in Syrien will“, sagte Opposition­ssprecher Jehia Aridi. „Russland wird in Sotschi versuchen, die russische Besatzung und das Regime in Syrien langfristi­g zu zementiere­n“, sagte er dem persischen Sender von Radio Free Europe „Radio Farda“. Auch viele andere Opposition­elle haben Bedenken gegen einen von Russland organisier­ten Friedensdi­alog, weil Moskau militärisc­h aufseiten des syrischen Präsidente­n Baschar al-assad steht. Es gibt auch Befürchtun­gen, dass der Friedenspr­ozess unter Führung der Vereinten Nationen in Genf unterlaufe­n werden könnte. Die Fernziele der Gespräche sind eine neue Verfassung und freie Wahlen unter Aufsicht der UN.

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