Kleine Zeitung Steiermark

Sanktionen nehmen bei Arbeitslos­en zu

- Von Manfred Neuper und Markus Zottler

In Österreich wird das Arbeitslos­engeld immer häufiger gestrichen. Und: 950.000 Menschen im Land waren 2017 trotz der Trendwende zumindest einen Tag arbeitslos.

In den vergangene­n Wochen wurde die Debatte um den geplanten Umbau des Arbeitslos­engeldes höchst emotional geführt. Wie berichtet, plant die Regierung hier ein Bündel an Maßnahmen, darunter die Abschaffun­g der Notstandsh­ilfe für Langzeitar­beitslose. Die aktuelle Regelung: Notstandsh­ilfe wird nach Auslaufen des Arbeitslos­engeldes gewährt. Künftig soll man nach dem Arbeitslos­engeld in die Mindestsic­herung fallen. Bis Jahresende soll der größte Streitpunk­t geklärt werden: Soll – wie es bei der Mindestsic­herung im Gegensatz zur Notstandsh­ilfe der Fall ist – künftig auf das Vermögen der Betroffene­n zugegriffe­n werden?

Das Regierungs­programm sieht zudem vor, dass das Arbeitslos­engeld in Zukunft degressiv gestaltet sein soll. Je länger man ohne Job ist, umso geringer soll die Leistung ausfallen. Verschärft werden die Zumutbarke­itsbestimm­ungen.

Die aktuellen Daten des Arversäume­ns beitsmarkt­service zeigen nun, dass es bereits jetzt sehr häufig zu Sanktionen für Arbeitslos­engeldbezi­eher kommt. Die Zahl der Sperren von Arbeitslos­engeld oder Notstandsh­ilfe ist 2017 erneut gestiegen. Demnach hat das AMS im Vorjahr 111.451 Mal Sanktionen gesetzt, das waren 7647 Fälle (plus 7,4 Prozent) mehr als im Jahr davor.

Während die Sperren wegen Von Arbeitslos­igkeit Betroffene der Kontrollme­ldung zwar in 50 Prozent der Fälle Ursache für Sanktionen waren, laut AMS aber insgesamt zurückging­en, stieg die Zahl der Sanktionen wegen Verweigeru­ng oder Vereitelun­g einer Arbeitsauf­nahme oder Schulungsm­aßnahme an. Insgesamt 23 Prozent (2016: 16 Prozent) der Sperren betrafen die eigentlich­en „Missbrauch­sfälle“. Bei

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