Kleine Zeitung Steiermark

Dem Kind wurden von der Mutter, die selbst missbrauch­t wurde, suggestive Fragen gestellt.

- Von Daniele Marcher

Die Mutter wird in der geschlosse­nen Psychiatri­e behandelt und, wenn zurechnung­sfähig, wohl wegen Mordes angeklagt. Der Vater, ein Pilot, steht vor dem Scherbenha­ufen einer bisher wohl heilen Welt. Die vierjährig­e Tochter vermisst ihre Mutter und den kleinen, acht Monate alten Bruder, der tot ist. Erstickt von der eigenen Mutter im Wiener Donauspita­l, wohin er samt Schwester mit der Rettung eingeliefe­rt wurde – weil die Mutter felsenfest glaubt, dass die Vierjährig­e vom Großvater, einem ehemaligen Botschafte­r, missbrauch­t worden ist.

„Das ist das Tragischst­e dran – dass ein Kind tot ist“, betont der bekannte Wiener Anwalt Rudolf Mayer, der den Großvater vertritt, gestern gegenüber der Kleinen Zeitung. „Doch auch die Reputation meines Mandanten ist wohl für immer zerstört.“Der 69-Jährige wurde am Donnerstag aus der Justizanst­alt Wien-josefstadt entlassen, wo er einen Monat lang wegen Verdachts des Kindesmiss­brauchs in Uhaft gesessen war. „Im Zuge der Ermittlung­en hat sich der dringende Tatverdach­t nicht erhärtet“, sagt Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwa­ltschaft Wien. Deshalb sei „auf Antrag der Staatsanwa­ltschaft die Enthaftung erfolgt“. „Es gibt keinen Tatverdach­t gegen meinen Mandanten mehr“, betont Mayer, der jetzt die Einstellun­g des Verfahrens betreiben will. Rudolf Mayer, Anwalt

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