Dem Kind wurden von der Mutter, die selbst missbraucht wurde, suggestive Fragen gestellt.
Die Mutter wird in der geschlossenen Psychiatrie behandelt und, wenn zurechnungsfähig, wohl wegen Mordes angeklagt. Der Vater, ein Pilot, steht vor dem Scherbenhaufen einer bisher wohl heilen Welt. Die vierjährige Tochter vermisst ihre Mutter und den kleinen, acht Monate alten Bruder, der tot ist. Erstickt von der eigenen Mutter im Wiener Donauspital, wohin er samt Schwester mit der Rettung eingeliefert wurde – weil die Mutter felsenfest glaubt, dass die Vierjährige vom Großvater, einem ehemaligen Botschafter, missbraucht worden ist.
„Das ist das Tragischste dran – dass ein Kind tot ist“, betont der bekannte Wiener Anwalt Rudolf Mayer, der den Großvater vertritt, gestern gegenüber der Kleinen Zeitung. „Doch auch die Reputation meines Mandanten ist wohl für immer zerstört.“Der 69-Jährige wurde am Donnerstag aus der Justizanstalt Wien-josefstadt entlassen, wo er einen Monat lang wegen Verdachts des Kindesmissbrauchs in Uhaft gesessen war. „Im Zuge der Ermittlungen hat sich der dringende Tatverdacht nicht erhärtet“, sagt Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft Wien. Deshalb sei „auf Antrag der Staatsanwaltschaft die Enthaftung erfolgt“. „Es gibt keinen Tatverdacht gegen meinen Mandanten mehr“, betont Mayer, der jetzt die Einstellung des Verfahrens betreiben will. Rudolf Mayer, Anwalt