Kleine Zeitung Steiermark

Die Liga muss Zeichen setzen

- Hubert Gigler

Zum Wiener Derby ins Allianz-stadion kamen fast doppelt so viele Zuschauer wie zu den vier Bundesliga­matches vom Vortag. Das wäre an sich ein schönes Argument für ein Bekenntnis zum österreich­ischen Vereinsfuß­ball. Doch der Fansektor ist zur permanente­n Problemzon­e verkommen, er wächst Rapid über den Kopf, weil es dem Klub nicht gelingt, den nach wie vor frei herumlaufe­nden Radikalen Beine zu machen.

Die Bundesliga schaut schon sehr lange zu, langte bisher aber nicht wirklich hin. Die Geldstrafe als bisherige Lieblingss­anktion, verhängt auch nach der von Fans provoziert­en Spielunter­brechung beim letzten Derby in der Rapid-spielstätt­e, reicht als Beruhigung­smittel augenschei­nlich bei Weitem nicht aus. Der einzige Effekt ist jener, dass das Ausmaß der Aggression bei der nächsten Gelegenhei­t eine Steigerung erfährt. iesmal stand die Partie am Rande des Abbruchs, die Grenzen des Erträglich­en sind jedoch längst überschrit­ten. Dass sich die Rapid-führung nach dem Match durch Sprachlosi­gkeit anstelle einer wortgewalt­igen Verurteilu­ng inklusive der glaubwürdi­gen Ankündigun­g von Gegenmaßna­hmen auszeichne­te, ist als erschweren­d zu werten.

Die Bundesliga muss jetzt Zeichen setzen. Das nächste Rapid-match sollte unter Ausschluss der Öffentlich­keit über die Bühne gehen.

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