Fortsetzungmit Mephisto folgt
Zum gestrigen „Tatort: Tollwut“
Es ist eine stille Vereinbarung zwischen Zuschauern und Tv-machern: Sonntags um 21.45 Uhr ist das Böse im „Tatort“identifiziert und idealerweise abgeführt. Das Gute hat gesiegt. Gute Nacht!
Das unberechenbare und aktuell spannendste „Tatort“-team in Dortmund bricht mit diesem Deal. Kollege Kossik hat sich abgesetzt. Die Lücke in der kaputten Ermittlerfamilie wird mit alten Bekannten gefüllt. Mit einem Gerichtsmediziner und Ex-kollegen, der nun Arzt in jenem Gefängnis ist, in der ein Insasse mysteriös an Tollwut stirbt. Ein Schicksal, das auch ihn treffen wird, weil er bei einer Messerattacke mit dem Virus infiziert wurde. Er ist lebendig todgeweiht. Dieses Motto schwebt über dem düsteren Noir-krimi mit den wuchtigen Szenen von Sterbenden mit Schaum vorm Mund und Mitleidssex als letztem Wunsch. Schön depri. m Zentrum: das furiose Comeback von Serienmörder Markus Graf (Florian Bartholomäi: der häufigste „Tatort“-böse). Er hat einst Kommissar Fabers (Jörg Hartmann) Familie ausgelöscht. Nun liefert sich Faber mit dem pädophilen, perfekt frisierten Psychopathen ein nervenaufreibendes Duell. Die zwei sind Seelenverwandte, Konkurrenten, Manipulatoren. Graf ist Fabers Mephisto. Das Gute an diesem Ende: die Gewissheit, dass das Duell weitergeht.
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