Kleine Zeitung Steiermark

2016

- In Europa

Notenbank erzeugt, Zinsen weiter anzuheben. Doch steigende Zinsen sind an den Börsen nicht gerne gesehen. Zudem wollen auch die Mitarbeite­r über höhere Löhne vom Aufschwung profitiere­n. Die Folge: weniger Dividende für die Aktionäre.

sind steigende Zinsen weiter nicht in Sicht, der Leitzins der EZB verharrt auf 0,0 Prozent. Ihr einziger Auftrag ist das Inflations­ziel von knapp unter zwei Prozent, und dieses ist noch weit entfernt. Deshalb überrascht das Ausmaß der Kurskorrek­tur in Europa nicht nur Bank-austria-analystin Monika Rosen. Denn weder die Fundamenta­ldaten der Wirtschaft noch stark zulegende Renditen bei Staatsanle­ihen könnten den Sturz auf Europas Börsen erklären. Und die üblichen „Gewinnmitn­ahmen“nach der Hausse der Vormonate gebe es zwar, bloß sei der Zeitpunkt dafür nicht plausibel.

Auch Raiffeisen-chefanalys­t Peter Brezinsche­k wundert sich: „Es ist paradox, dass Europa bei dieser Korrektur mitmacht.“Er sieht zumindest in den USA den Beginn einer Phase mit höheren Schwankung­en. Kurseinbrü­che von zehn bis 15 Prozent werde man heuer noch öfter sehen. Erste-bank-chefanalys­t Friedrich Mostböck schätzt die Lage in Europa optimistis­cher ein: Unternehme­n seien günstiger bewertet, der Konjunktur- und Zinszyklus verlaufe anders als in den USA.

Einen nachhaltig­en Rückgang oder gar Crash halten die Experten unisono für unwahrsche­inlich: Die Verfassung der Weltwirtsc­haft weise eher auf Aufschwung hin, die Gewinne der Unternehme­n seien noch nicht am Gipfel. Aber hohes Risiko werde zunehmend vermieden, sagt der Aktienstra­tege der Erste Asset Management, Peter Szopo: „Wachstumsb­eschleunig­er aus niedriger Inflation und niedrigen Zinsen gehen dem Ende zu, das gesamtwirt­schaftlich­e Umfeld geht in Richtung Normalisie­rung.“

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