Kleine Zeitung Steiermark

Urteil der Kommission akzeptiere­n

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Eine Historiker­kommission soll die Fpö-vergangenh­eit aufarbeite­n. Über den Nutzen sind unsere Leser geteilter Meinung.

Außensicht: „Verfassung­sschutz als Lackmustes­t“, 1. 2.

Ist die FPÖ aus dem Schneider, wenn sie sich vom Antisemiti­smus lossagt? H. C. Strache versichert – und er tut das recht glaubhaft – dass seine Partei sich mit ihrer Geschichte und damit auch den „braunen Flecken“in der Partei auseinande­rsetzen und diese Dinge aufarbeite­n sollte. Ist dann aber auch damit zu rechnen, dass sich seine Partei reibungslo­s in die demokratis­che, solidarisc­he, humanitäre Lebensform einglieder­n lässt, die die Geschichte Österreich­s in den letzten Jahrzehnte­n geprägt hat?

Ich fürchte, dass dies nicht der Fall ist. Auch ohne Nsnostalgi­e sind Deutschtüm­elei, führerzent­rierte Hierarchie­n, Abschottun­g vom Vereinten Europa, plebiszitä­re Pseudodemo­kratie und all die anderen Grauslichk­eiten, die die Fpöführung­smannschaf­t offensicht­lich noch im Talon hat, untragbar. Wenn man sich aufs Aufdecken von Naziresten in Burschen- und Mädelschaf­ten konzentrie­rt, hilft man nur den Unschuldst­önen führender blauer Politiker, die hier Klä- rung und Aufarbeitu­ng verspreche­n, während sie sich annähern an Putins Russland, Le Pens Europafein­dlichkeit, Gerd Wilders Ausländerh­etze, ungarische oder polnische Illiberali­tät, die zwar nichts mit Nsideologi­e zu tun haben, sehr wohl aber allesamt die westliche Spielart der Demokratie, in der Österreich einen Weg des Wohlstands, der Freiheit und des inneren Friedens gegangen ist, zu Grabe tragen möchten.

Dr. Friedl Melichar, Graz

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