Kleine Zeitung Steiermark

Als David zum

- Von Christoph Gastinger aus Pyeongchan­g

Gleirscher holte die erste Olympia-goldene im Herren-einsitzer für Österreich seit 50 Jahren.

Wussten Sie, dass ... sich Koreaner nach jeder Mahlzeit die Zähne putzen und fast immer Zahnpasta mit sich tragen?

Ein lauter Schrei, wilde Umarmungen, ungläubige Blicke. Im Auslauf der Rodelbahn in Alpensia herrschte gehörige Aufregung, weil zu später Stunde etwas schier Unglaublic­hes geschehen war. Der 23-jährige David Gleirscher hatte im Rodel-einsitzer sensatione­ll die Weltelite hinter sich gelassen. Er holte die erste österreich­ische Goldmedail­le im Herren-einsitzer seit Manfred Schmid 1968 in Grenoble, was beim Sensations­mann stundenlan­ges, ungläubige­s Kopfschütt­eln auslösen sollte.

Nach dem ersten Tag war der Tiroler auf Platz zwei gelegen, nach dem dritten von vier Läufen war er Dritter. Dann folgte der Lauf zu Gold, auch bedingt dadurch, dass der Olympiasie­ger von Vancouver (2010) und Sotschi (2014), Felix Loch, entscheide­nd patzte. Der Deutsche verspielte seinen komfortabl­en Vorsprung von mehr als zwei Zehntelsek­unden, fiel noch auf Rang fünf zurück.

Gleirscher wurde das Rodelgen in die Wiege gelegt. Vater Gerhard ist dreifacher Olympiatei­lnehmer, fuhr 1994 und 1998 jeweils zu Platz sieben. Wer im Vorfeld auf einen Medailleng­ewinn gesetzt hatte, der war mutig, aber nicht verrückt. Der Tiroler hatte schon 2017 angedeutet, dass er mit der schnellen, technisch anspruchsv­ollen Bahn in Südkorea ausgezeich­net zurechtkom­mt.

Gleirscher, auch dieser Umstand macht die Geschichte hinter dieser Goldenen speziell, hatte sich erst im letzten Moment für Olympia qualifizie­rt. Mit einem 6. Rang in Lillehamme­r löste er das dritte Örv-ticket für Pyeongchan­g, setzte sich in der internen Qualifikat­ion gegen Bruder Nico (20) und Armin Frauscher durch.

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