Als David zum
Gleirscher holte die erste Olympia-goldene im Herren-einsitzer für Österreich seit 50 Jahren.
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Ein lauter Schrei, wilde Umarmungen, ungläubige Blicke. Im Auslauf der Rodelbahn in Alpensia herrschte gehörige Aufregung, weil zu später Stunde etwas schier Unglaubliches geschehen war. Der 23-jährige David Gleirscher hatte im Rodel-einsitzer sensationell die Weltelite hinter sich gelassen. Er holte die erste österreichische Goldmedaille im Herren-einsitzer seit Manfred Schmid 1968 in Grenoble, was beim Sensationsmann stundenlanges, ungläubiges Kopfschütteln auslösen sollte.
Nach dem ersten Tag war der Tiroler auf Platz zwei gelegen, nach dem dritten von vier Läufen war er Dritter. Dann folgte der Lauf zu Gold, auch bedingt dadurch, dass der Olympiasieger von Vancouver (2010) und Sotschi (2014), Felix Loch, entscheidend patzte. Der Deutsche verspielte seinen komfortablen Vorsprung von mehr als zwei Zehntelsekunden, fiel noch auf Rang fünf zurück.
Gleirscher wurde das Rodelgen in die Wiege gelegt. Vater Gerhard ist dreifacher Olympiateilnehmer, fuhr 1994 und 1998 jeweils zu Platz sieben. Wer im Vorfeld auf einen Medaillengewinn gesetzt hatte, der war mutig, aber nicht verrückt. Der Tiroler hatte schon 2017 angedeutet, dass er mit der schnellen, technisch anspruchsvollen Bahn in Südkorea ausgezeichnet zurechtkommt.
Gleirscher, auch dieser Umstand macht die Geschichte hinter dieser Goldenen speziell, hatte sich erst im letzten Moment für Olympia qualifiziert. Mit einem 6. Rang in Lillehammer löste er das dritte Örv-ticket für Pyeongchang, setzte sich in der internen Qualifikation gegen Bruder Nico (20) und Armin Frauscher durch.