Kleine Zeitung Steiermark

Aktionen am Rande der Verhetzung

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In Graz hat der Prozess gegen 17 Identitäre begonnen. Sie sollen unter anderem eine Vorlesung in Klagenfurt gestört haben.

schenkonsu­lat inwien – hetzerisch­e Parolen verbreitet hat. Ebenso in Videos, die davon angefertig­twurden. Es entstanden auch Sachschäde­n. Der Tatbestand der kriminelle­n Vereinigun­g sei erfüllt. Gehetzt sei gegen den Islam, gegen Moslems, Flüchtling­e, Türkenword­en. Islamismus sei dabei mit Islam gleichgese­tzt worden.

Verteidige­r Bernd Lehofer, der alle 17 verteidigt, sieht keine Verhetzung, keinen Aufruf zum Hass, sondern nur „zulässige, provokante Botschafte­n im Rahmen dermeinung­sfreiheit“. Wenn Parolen mit Kreidefarb­en Sachbeschä­digung sind, „dann hätten alle kleinen Mädchen, die Himmel und Hölle spielen und etwas mit Kreide auf die Straße malen, eine kriminelle Vereinigun­g gebildet“.

Der Richter spielt Videos der Aktionen vor. Einige Angeklagte zwinkern dabei durchaus selbstzufr­ieden ins Publikum.

„Heimat, Freiheit, Vaterland“, erklärt einer der Gründer der IBÖ die Ziele der Bewegung. Es gehe darum, „unsere Identität zu erhalten, aber immer ohne Gewalt“. Der Hinweis auf die Terrorgefa­hr in einem Video, verbunden mit der Formulieru­ng „trotzdem wird in Graz diese große Moschee gebaut“, nehme nicht alle Muslime in „Geiselhaft“, verteidigt er sich gegen einen Vorwurf des Staatsanwa­lts.

Abgelehnt hätten die Identitäre­n übrigens den Vorschlag eines eingeschle­usten Spitzels, einen Schweinsko­pf und Schweinebl­ut an der Grazer Moschee zu deponieren. Dieser „Sandro“habe dann wohl andere dafür gefunden.

Der Prozess geht morgenweit­er und dauert bis Ende Juli.

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Frau, stehen seit gestern in Graz vor Gericht APA/SCHERIAU

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