Münchhausen im Rollstuhl
„Du liebst dich selbst nicht, deshalb versteckst du dich hinter deinen Lügen.“Und von diesen tischt der grauhaarige Feschak, Porsche-fahrer und Playboy Jocelyn in der französischen Komödie „Liebe bringt alles ins Rollen“jede Menge auf.
Der erfolgreiche Geschäftsmann ist nämlichum keine Ausrede verlegen, wenn es darum geht, (jüngere) Frauen ins Bett zu bekommen – für ihn sind sie nur Trophäen. Als er allerdings die Rollstuhlfahrerin Julie (Caroline Anglade) kennenlernt, wird der 50-Jährige von Amors Pfeil getroffen. Dummnur, dass er seineangebetete imglauben lässt, ebenfalls behindert zu sein.
Trotz der vorhersehbaren Handlung und einigerklischeeKeulen ist Franck Dubosc, der sich als Regisseur und Drehbuchautor die Hauptrolle gleich selbst auf den Leib geschrieben hat, eine warmherzige Amour fou gelungen, die sich dem Kampf gegen Vorurteile verschreibt. Die Performance des sympathischen Protagonistenduos lässt manche Drehbuchschwäche vergessen und sorgt für kurzweilige Unterhaltung.
Jürgen Belko