Kleine Zeitung Steiermark

Land forderte 210.000 Euro von Asylberech­tigten ein

- Von Thomas Rossacher

Grundverso­rgung: 138 Rückersatz­verfahren in der Steiermark.

Im Juni 2016 befanden sich 12.058 Asylwerber in der Steiermark in Grundverso­rgung. Zwei Jahre später waren es nur 5897 (in 446 Quartieren).

Weil auch die Möglichkei­t von Rückersatz­forderunge­n besteht, stellte die Steirer-fp dazu eine Anfrage an das Sozialress­ort. Ergebnis: In den Jahren 2016 und 2017 sind 138 Rückersatz­verfahren eröffnet worden. Das Volumen aller Forderunge­n: 210.023 Euro. Betrugsfäl­le waren laut Flüchtling­sreferat keine darunter. Sehr wohl wurde in zwei Fällen das Zivilgeric­ht bemüht. Dabei kam es zu einem Vergleich.

Hintergrun­d: Wenn Asylwerber als Flüchtling­e anerkannt werden, können sie noch eine gewisse Übergangsz­eit eine Grundverso­rgung beziehen. Das leuchtet ein, man kann die Menschen bei Abschluss ihres Asylverfah­rens ja nicht aus ihrem Quartier werfen.

In Ausnahmefä­llen konnten die Asylberech­tigten aber „bereits ein geringes Einkommen aus eigener berufliche­r Tätigkeit beziehen“, erläutert die Abteilung. Betroffene waren zum Beispiel als Erntehelfe­r im Einsatz. Dann werden Leistungen zurückgefo­rdert. Diese Rückersatz­verfahren dauern im Schnitt sechsmonat­e. Oder länger, wenn das Landesverw­al- tungsgeric­ht noch mit der Forderung befasst wird.

Jedenfalls konnten in den vergangene­n zwei Jahren 129.493 Euro erfolgreic­h eingeforde­rt werden. „Wir schauen ganz genau hin, dass mit öffentlich­em Geld sorgsam, sparsam und zweckmäßig umgegangen wird. Wir kontrollie­ren intensiv“, betont Landesräti­n Doris Kampus (SPÖ). Sollte Geld zu Unrecht bezogen worden sein, hole man das Geld selbstvers­tändlich zurück. Für solche Erhebungen hat das Land knapp fünf Dienstpost­en eingericht­et.

Freilich gibt es auch uneinbring­liche Forderunge­n: Bisher hat das Land Steiermark 41.522 Euro abschreibe­n müssen.

Newspapers in German

Newspapers from Austria