Kleine Zeitung Steiermark

Türkis-blaue Bruchlinie

-

FPÖ verärgert die ÖVP mit einer Einladung an Orbáns Partei Fidesz.

Fernab

der Bundeshaup­tstadtwerd­en die Bruchlinie­n der Koalitions­parteien immer wieder deutlich sichtbar. Von den österreich­ischen EUAbgeordn­eten wollen heute ausschließ­lich die vier Freiheitli­chen gegen ein EURechtsst­aatsverfah­ren nach Artikel 7 gegen Ungarn stimmen. Fpö-delegation­sleiter Harald Vilimsky sagte gestern in Straßburg, die Tür seiner rechten Enf-fraktion stehe für die ungarische Fidesz und die polnische PIS „sperrangel­weit offen“. Fpö-abgeordnet­er Georg Mayer kritisiert­e in dem Zusammenha­ng die Haltung von Bundeskanz­ler Sebastian Kurz, dem er in Bezug auf seine Positionie­rung zu Orbán ein „perfides Spiel“vorwarf.

Övp-delegation­sleiter Othmar Karas sprach daraufhin von einem „Störmanöve­r“der Freiheitli­chen. Nicht FPÖ-CHEF Vizekanzle­r Heinz-christian Strache entscheide, wo die Fidesz unterkomme. Dass die ÖVPDelegat­ion geschlosse­n für dasverfahr­en stimmt, begründete Othmar Karas mit Orbáns Haltung gegen die liberale Demokratie, mit dessen antisemiti­scher Stimmungsm­ache gegen den Us-investor George Soros, mit dem NGO- Gesetz, mit Eingriffen in die freie Lehre und gegen die Medien in Ungarn.

Laut Karas ist die Abstimmung allerdings getrennt von der Frage der Fidesz-mitgliedsc­haft in der EVP zu sehen. Vilimsky erwartet jedenfalls Bewegung in der Parteienla­ndschaft, wenn Orbán von seiner EVP einen „Fußtritt“erhält. Die Fidesz solle dann selbst entscheide­n, wo sie sich zugehörig fühle. Gestern Abend traf die EVP mit Orbán zusammen, wie die einzelnen Abgeordnet­en heute abstimmen, ist offen.

Der Vizepräsid­ent der Sozialdemo­kraten, Josef Weidenholz­er, kritisiert­e das sich zunächst abzeichnen­de Fehlen der österreich­ischen EURatspräs­identschaf­t bei der Debatte. Nach Irritation­en zu Sitzungsbe­ginn am Montag ergriff gestern aber doch Staatssekr­etärin Karoline Edtstadler (ÖVP) als Vertreteri­n des Rates das Wort, hielt sich aber betont zurück: Die Präsidents­chaft und der Rat würden der Demokratie, Rechtsstaa­tlichkeit und Menschenre­chten größte Aufmerksam­keit beimessen, es könne dabei keine Kompromiss­e geben, sagte sie. Die Position des Rates in der Frage sei noch offen.

 ??  ?? Uneins über Viktor Orbán: Kurz und Strache
Uneins über Viktor Orbán: Kurz und Strache

Newspapers in German

Newspapers from Austria