Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

- Franz Tscherne,

geboren am 3. Dezember 1964 in Graz. Schauspiel­er und Regisseur. Seit dem 19. Lebensjahr an Theatern in Wien (Burg), Zürich, Düsseldorf, Stuttgart, München u. a., zuletzt an der Josefstadt Wien. Etliche TV- und Serienroll­en. Seit 2010 Künstlerag­ent. www.tschernear­tists.com

ler und Markus Hinterhäus­er in Salzburg. Oder auch Nora Schmid und ihr Team, die schon mit der „Passagieri­n“gezeigt haben, wie es geht. „In Mieczysław Weinbergs Oper spielt ja mit der deutschen Mezzosopra­nistin Dshamilja Kaiser eine von mir vertretene Künstlerin eine der Hauptrolle­n. Und mit der russischen Sopranisti­n Anna Princeva ist auch eine zweite Sängerin von mir derzeit am Grazer Haus, als Donna Anna in der ,Don Giovanni‘-wiederaufn­ahme“, freut sich Tscherne.

Seiner Branche geht es derzeit weltweit extrem schlecht.

In New York machte im August mit Columbia Artists Management nach 90 Jahren sogar die allergrößt­e Agentur dicht. „Es ist leider für alle eine Achterbahn, aber ich bleibe optimistis­ch“, betont der 55-Jährige, „ich habe ja eine sogenannte ,Boutiquena­gentur‘, mit der ich auch gern klein bleibe. Derzeit habe ich 18 Künstlerin­nen und Künstler unter Vertrag, darunter – auch zu meinem Glück – vier mit Fixanstell­ungen.“

zum Beispiel, seit 2017 an der Oper Bonn, die unter anderem vor einem Jahr

Tscherne spielte am Wiener Burgtheate­r, in Axel Cortis „Radetzkyma­rsch“, in „Tatort“-folgen, zuletzt im Theater in der Josefstadt. Gern erinnert er sich an große Momente in seiner früheren Karriere: „Das Burgtheate­r, an dem ich mit erst 21 im legendären ,Hamlet‘ von Hans Hollmann neben Klaus Maria Brandauer spielen durfte, verließ ich allerdings mit der Ära Peymann, weil ich Angst hatte, dort zu versandeln.“

Die nächste Station war Linz, dann Luzern, dann dank Hollmann Zürich, wo er 1988 in Schnitzler­s „Weitem Land“neben Christiane Hörbiger und Helmut Lohner auf der Bühne stand. In der Folge war Tscherne an den Schauspiel­häusern in Düsseldorf, Stuttgart und Frankfurt und acht Jahre am Residenzth­eater in München engagiert, ehe es aus privaten Gründen wieder retour nach Wien und an die Josefstadt ging. „Es ist noch nicht lange her, da sprach mich am Mittagstis­ch in Jesolo jemand an, wann ich denn endlich wieder einmal in der Josefstadt auftrete. Nach so langer Absenz freut einen das.“

Und was sagten eigentlich seine Schauspiel­kollegen damals über seinen Seitenwech­sel von der Theaterbüh­ne ins Agenturbür­o? „Ein paar vermutlich, dass der narrische Franz, dieser freakige Schauspiel­er, jetzt halt ein bissl herumspinn­t“, sagt Franz Tscherne lachend, „aber ich habe es nie bereut, auch wenn mir nichts in den Schoß gefallen ist.“

 ?? TSCHERNE (3) ?? Ab 19 Schauspiel­er, ab 46 Künstlerag­ent: Franz Tscherne.
Rechts: „Das weite Land“von Arthur Schnitzler, 1988 in Zürich mit Helmuth Lohner und Christiane Hörbiger. Unten mit Dshamilja Kaiser und Anna Princeva, beide von ihm vertretene­n Sängerinne­n treten derzeit an der Oper Graz auf
TSCHERNE (3) Ab 19 Schauspiel­er, ab 46 Künstlerag­ent: Franz Tscherne. Rechts: „Das weite Land“von Arthur Schnitzler, 1988 in Zürich mit Helmuth Lohner und Christiane Hörbiger. Unten mit Dshamilja Kaiser und Anna Princeva, beide von ihm vertretene­n Sängerinne­n treten derzeit an der Oper Graz auf
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