Kleine Zeitung Steiermark

Ein Abriss im Schnelldur­chlauf

- Von Anja Leitner

Die erste von vier: Gestern wurde die Pulverturm­brücke bei Kalsdorf abgerissen. Für viele Autofahrer wurde das Ausweichen zur Geduldspro­be.

Eine Autobahnbr­ücke, die zerbröselt in Einzelteil­e quer über die Fahrbahn liegt? Eigentlich eine Horrorvors­tellung. Nicht so im Fall der Pulverturm­brücke, die bisher die beiden Gemeinden Wundschuh und Kalsdorf miteinande­r verbunden hat – denn dieses Bauwerk wurde gestern Vormittag ganz gezielt zum Einsturz gebracht, um mehr Platz für die Koralmbahn zu schaffen. Dazu wurden auf beiden Seiten der Brücke Abbruchhäm­mer angesetzt, bis schließlic­h in der Mitte nur noch das Haupttragw­erk stand, das dann langsam gesenkt und schlussend­lich abgetragen wurde.

wie diese seien „natürlich mit viel Stress für die Arbeiter verbunden“, betont der Sprengmeis­ter der Baufirma Porr, die diese Arbeiten durchführt, „die Straßen sollen ja so schnell wie möglich wieder für den Verkehr freigegebe­n werden.“Aber Druck sei man in diesem Geschäft gewohnt. Zufrieden mit den Abrissarbe­iten zeigt sich auch Bauleiter Markus Posch: „Wir arbeiten hier rund um die Uhr und sind gut im Zeitplan.“Er geht davon aus, dass die A 9 wie geplant ab Montag, 5 Uhr in der Früh, wieder befahrbar sein wird.

Bis dahin müssen die Autofahrer und Lkw-lenker aber noch einiges an Geduld aufbringen, wie sich gestern schon zeigte. Aufgrund der kompletten Sperre der A 9 wurde der Verkehr südlich über Zettling und Wundschuh, nördlich über die B 67 umgeleitet. Die Folgen waren gestern zum Teil zäher Verkehr, immer wieder Stau, vor allem auf der B 67, wo Autofahrer Samstag um die Mittagszei­t Richtung Graz bis zu 45 Minuten länger brauchten.

Um Platz für die neue Trasse der Koralmbahn zu schaffen, ist nicht nur der Abriss der Pulverproj­ekte turmbrücke notwendig. Bis Ende 2021 sollen insgesamt vier Brücken im Gemeindege­biet von Wundschuh abgetragen werden, drei davon werden wieder neu errichtet werden. Sobald die neue Pulverturm­brücke fertig ist, wird die Kastner-brücke von den ÖBB ersatzlos abgetragen. Neu errichtet wird ebenso eine Brücke beim Übergang Richtung Werndorf sowie die südlichste Brücke an der Grenze zu Weitendorf.

Besonders für Anrainer und Verkehrste­ilnehmer in den Bereichen Graz-puntigam, Feldkirche­n, Kalsdorf, Werndorf und Wundschuh wird es in den nächsten Jahren zu Belastunge­n kommen. „Es wird Verkehrsum­leitungen geben, auch Lärm, Staub, Erschütter­ungen. Wir versuchen aber, das Maß so gering wie möglich zu halten“, so Projektkoo­rdinator Mario Hirschmugl von den ÖBB. Für Anrainer und Firmenkund­en sei die Zufahrt immer möglich.

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 ?? ÖBB/ZENZ, WAPPL (2) ?? Der Abriss der Pulverturm­brücke war der Anfang, Schluss ist Ende 2021
ÖBB/ZENZ, WAPPL (2) Der Abriss der Pulverturm­brücke war der Anfang, Schluss ist Ende 2021
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