„Freiwillige Massentests wären Steuergeldverschwendung“
Leserinnen und Leser machen sich Gedanken über die Definition von Zwang, Pflicht und Freiwilligkeit und sehen „freiwillige“Massentests eher skeptisch.
Und wenn schon, dann so wie in der Slowakei.
„Quarantäne zu Weihnachten?“, 26. 11.
Grundsätzlich bin ich zu den Massentests vorsichtig positiv eingestellt. Der Landeshauptmann von Salzburg will die Tests bereits am 12./13. Dezember durchführen, damit eine allfällig resultierende Quarantäne noch vor Weihnachten zu Ende ist. Für östliche Bundesländer soll das nicht gelten? In der Gesundheitsversorgung – nicht die Kompetenz der Ärzte, sondern System, Organisation und Finanzierung betreffend – scheint die Steiermark überhaupt ein österreichisches Schlusslicht zu sein.
Natürlich würde ich bei Feststellung einer Infektion auch am 23. 12. die Quarantäne antreten. Aber uns alle mit einer solchen Feststellung bis kurz vor Weihnachten warten zu lassen, ist unmenschlich, insbesondere wenn man daran denkt, dass die Massentests eine beträchtliche Zahl an falsch positiven Resultaten hervorbringen werden. Also: für den 19./20. Dezember von meiner Seite keine freiwillige Teilnahme!
Graz antwortung nahezu wirkungslos, ansonsten würden die Spitäler jetzt nicht so übergehen. Teilweise aufgrund der Bequemlichkeit vieler Mitmenschen, teilweise aufgrund rücksichtsloser Umsatzmaximierung mancher Unternehmen. Solange etwas nicht verpflichtend ist und vor allem kontrolliert und gestraft wird, ist es einfach zu vielen egal! Ob nun überfüllte Geschäfte und Lokale oder Ausweichen auf private Partys. Das offensichtlichste Lehrbeispiel: die Maskenpflicht in den Öffis. Nach den Lockerungen war diese zuerst eine Empfehlung, erst danach verpflichtend, aber vorerst nur mit Ermahnungen. Nachweislich funktioniert die Maskenpflicht erst seit Ende Juli, als extra noch Geldstrafen eingeführt werden mussten und nachdem in den Medien mehrfach darüber berichtet wurde – so viel also zur Eigenverantwortung!
Fazit: Wenn schon Massentests, dann genauso wie in der Slowakei, wo man verpflichtend zwischen Test oder Quarantäne entscheiden muss.
Graz
Tests ausgegeben, die mangelhaft sind und bei positivem Testausgang mittels ebenfalls mangelhafter, millionenteurer Pcr-tests überprüft werden sollen! Millionen, die im Gesundheitsbereich für Betten/ Personal besser eingesetzt wären. Hier gab es in den letzten Jahren leider enorme Einsparungen. Und jetzt kündigt Herr Kurz in den kommenden Wochen Massentests an und stellt für Jänner einige 100.000 Impfdosen in Aussicht. Zitat Kurz: Zunächst wollen wir Risikogruppen, medizinisches Personal sowie Mitarbeiter in Pflegeheimen impfen und dann in die breite Masse gehen. Allein die Formulierung „wollen wir“treibt mir die Galle hoch. Kein Wort der Freiwilligkeit etc. mehr, sondern die Aussicht auf Pflicht! Villach
Konsequenzen für Nicht-freiwillige nachgedacht. Wenn Freiwilligkeit durch die Androhung teils existenzbedrohender Maßnahmen eingefordert wird, kann nicht mehr von Freiwilligkeit gesprochen werden. Dann sind wir bei Maßnahmen, die bei Nichteinhaltung durch Zwang umgesetzt werden. Die Annäherungen an diese Maßnahmen sind immer die gleichen: Das Undenkbare wird zunächst ausgesprochen, damit rückt es in den Bereich des Möglichen. Ist dieser Schritt getan, sind alle folgenden durch Taktieren und geschickte Rhetorik ein leichtes. Durch das Inaussicht-stellen „normaler Weihnachten“werden jene, die an dieser erzwungenen Freiwilligkeit nicht teilnehmen, zu den Schuldigen, dass alle Freiwilligen nicht ihr erhofftes Weihnachten bekommen. Vorläufiges Allheilmittel: der freiwillige, durch die Hintertür erzwungene Massentest. Dies ist möglicherweise die Generalprobe für das endgültige Allheilmittel: die freiwillige, durch die Hintertür erzwungene Massenimpfung.