Kleine Zeitung Steiermark

Jahre

- Von Andrea Rieger

Hinkte Graz 2011 beim Kinderbetr­euungsange­bot noch hinter den EU-BarcelonaZ­ielen her, sind diese heute übererfüll­t. Angebot und Nachfrage wachsen aber rasant.

Ab Montag ist es so weit: Wer für den Nachwuchs einen Platz in Krippe, Kindergart­en oder einem Hort sucht, kann sich online für bis zu drei Einrichtun­gen vormerken lassen. Rechtzeiti­g davor hat der Stadtsenat das Grazer Kinderbetr­euungspake­t für den Herbst beschlosse­n. Gleich 20 neue Gruppen, die private Träger neu einrichten, werden ins städtische Tarifmodel­l übernommen. Das Betreuungs­angebot wächst stetig. Die Kosten dafür liegen heuer bei 500.000, 2022 bei 1,1 Millionen Euro.

Der überwiegen­de Teil der neuen Standorte und zusätzlich­en Gruppen in bestehende­n Einrichtun­gen wird dabei im Grazer Westen zu finden sein. Spitzenrei­ter ist Eggenberg. In neuen Einrichtun­gen von GIP in der Brauhausst­raße und der Handelsstr­aße werden sechs neue Krippen- und Kindergart­engruppen eröffnet. Auch in Gries, Liebenau und Lend stocken Anbieter auf, in Straßgang

wird aus einer Halbtagesg­ruppe des Pfarrkinde­rgartens eine Ganztagesg­ruppe.

Der Trend gen Westen folgt der aktuellen Siedlungse­ntwicklung, weiß man im Büro von Bildungsst­adtrat Kurt Hohensinne­r (ÖVP): „Das ist der starken Bautätigke­it in Reininghau­s und der Smart City geschuldet.“2022 soll aber auch das linke Murufer im Kinderbetr­euungspake­t

wieder stärker vertreten sein. Hohensinne­r bilanziert zufrieden: „Im Vergleich zu anderen Landeshaup­tstädten liegt Graz beim Betreuungs­angebot im Spitzenfel­d. 2011 waren wir noch im hinteren Bereich der Statistik zu finden.“In Graz gibt es für 35,31 Prozent der unter Dreijährig­en und für 95,14 Prozent der 3- bis 6-Jährigen einen Betreuungs­platz.

Die Barcelona-Ziele des europäisch­en Rates von 90 bzw. 33 Prozent sind übererfüll­t.

Dennoch bleibt viel zu tun: Denn der Versorgung­sgrad wächst weniger stark, als es der massive Ausbau von Kindergärt­en und Kinderkrip­pen vermuten ließe. Das liegt daran, dass die Betreuungs­nachfrage mit dem rasanten Wachstum der Stadt steigt.

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