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Hinkte Graz 2011 beim Kinderbetreuungsangebot noch hinter den EU-BarcelonaZielen her, sind diese heute übererfüllt. Angebot und Nachfrage wachsen aber rasant.
Ab Montag ist es so weit: Wer für den Nachwuchs einen Platz in Krippe, Kindergarten oder einem Hort sucht, kann sich online für bis zu drei Einrichtungen vormerken lassen. Rechtzeitig davor hat der Stadtsenat das Grazer Kinderbetreuungspaket für den Herbst beschlossen. Gleich 20 neue Gruppen, die private Träger neu einrichten, werden ins städtische Tarifmodell übernommen. Das Betreuungsangebot wächst stetig. Die Kosten dafür liegen heuer bei 500.000, 2022 bei 1,1 Millionen Euro.
Der überwiegende Teil der neuen Standorte und zusätzlichen Gruppen in bestehenden Einrichtungen wird dabei im Grazer Westen zu finden sein. Spitzenreiter ist Eggenberg. In neuen Einrichtungen von GIP in der Brauhausstraße und der Handelsstraße werden sechs neue Krippen- und Kindergartengruppen eröffnet. Auch in Gries, Liebenau und Lend stocken Anbieter auf, in Straßgang
wird aus einer Halbtagesgruppe des Pfarrkindergartens eine Ganztagesgruppe.
Der Trend gen Westen folgt der aktuellen Siedlungsentwicklung, weiß man im Büro von Bildungsstadtrat Kurt Hohensinner (ÖVP): „Das ist der starken Bautätigkeit in Reininghaus und der Smart City geschuldet.“2022 soll aber auch das linke Murufer im Kinderbetreuungspaket
wieder stärker vertreten sein. Hohensinner bilanziert zufrieden: „Im Vergleich zu anderen Landeshauptstädten liegt Graz beim Betreuungsangebot im Spitzenfeld. 2011 waren wir noch im hinteren Bereich der Statistik zu finden.“In Graz gibt es für 35,31 Prozent der unter Dreijährigen und für 95,14 Prozent der 3- bis 6-Jährigen einen Betreuungsplatz.
Die Barcelona-Ziele des europäischen Rates von 90 bzw. 33 Prozent sind übererfüllt.
Dennoch bleibt viel zu tun: Denn der Versorgungsgrad wächst weniger stark, als es der massive Ausbau von Kindergärten und Kinderkrippen vermuten ließe. Das liegt daran, dass die Betreuungsnachfrage mit dem rasanten Wachstum der Stadt steigt.