„Von Stranzl eine dicke Scheibe abschneiden“
Frust in Gladbach, Lob nur für den baldigen „Pensionisten“:
Die Pleiten-Serie geht munter weiter – traurig für Gladbach, das sich mit dem 0:2 bei Fast-Absteiger Hannover die zehnte Auswärts-Niederlage in Serie in der deutschen Bundesliga einhandelte. Da verblasst der einzige kleine Lichtblick, Rückkehrer Martin Stranzl, den Manager Max Eberl als löbliche Ausnahme hinstellte.
„Gott sei Dank war Martin wieder auf dem Platz. Die anderen sollten sich von ihm eine dicke Scheibe abschneiden“, hob er die Leistung des 35-jährigen Abwehrrecken, der mit Saisonende die Fußball-Pension antritt, hervor. Eine Gladbacher Trendumkehr in der Fremde konnte aber auch Stranzl nicht verhindern. „So geht Bundesliga nicht“, fauchte Eberl. „Wir haben eine unglaubliche Saison erlebt. Die möchte ich so beenden, wie es die Saison verdient hätte. Dafür müssen wir auch investieren. Das kommt nicht von Laberei!“
Als sich die Spieler von den Fans verabschieden wollten, schlug ihnen Wut entgegen. Die Euphorie, die Trainer André Schubert nach der Übernahme von Lucien Favre ausgelöst hatte, ist der Nüchternheit gewichen. Die Hoffnung von Martin Hinteregger, dass Gladbach die Option auf ihn zieht, schwindet – er saß die ganze Zeit auf der Bank.
Leichte Aufbruchstimmung ist bei 96 nach dem Ende von Thomas Schaaf unter dessen Nachfolger Daniel Stendel, der als Interimslösung gilt, zu verspüren. Das abgeschlagene Schlusslicht freute sich über den ersten Heimsieg in diesem Jahr, den ersten nach exakt 139 Tagen. „Ein schönes Gefühl“, beschrieb Stendel, „immerhin sind wir nach diesem Wochenende noch nicht fix abgestiegen!“
Muss Stöger bangen?
Julian Baumgartlinger möchte heute mit einem Heimsieg gegen Köln die Mainzer Europacup-Hoffnungen aufrecht erhalten. Sollte das gelingen, müsste Trainer Peter Stöger um den Klassenerhalt noch bangen.