Hotelgast beklagte Missbrauch
Sie sei in einem Wiener Hotel vergewaltigt worden, zeigte eine 25- jährige Frau an. Im Schlaf und wegen ihrer Alkoholisierung habe sie das nicht bemerkt. Ein Rezeptionist beteuerte aber: „ Ich war sicher, sie will das auch.“
Der Angeklagte versteht die Welt nicht. Er erzählt, die Wienerin habe mehrmals in dem Hotel genächtigt. Weil ihre Wohnung renoviert wird, wie sie sagte.
Am 5. Februar sah sie der Rezeptionist mit einem Mann aufs Zimmer gehen und in der Woche darauf mit einem anderen. Und dass die Frau mit einem Kollegen Sex hatte, war ihm auch zu Ohren gekommen. Am 13. Februar versah der Tunesier ( 37) Nachtdienst und fand die Frau an der Bar. Er servierte vier Gläser Prosecco. Dass sie vorher weitere acht getrunken hatte, wusste der Rezeptionist nicht.
Um drei Uhr Früh begleitete er die Frau auf ihr Zimmer. Dabei, so die Anklägerin, müsse er die Alkoholisierung bemerkt haben. „ Nein“, verteidigt sich der Mann: „ Sie fragte: , Kannst du später vorbeischauen?‘“
Das machte der Rezeptionist. Mit einem Schlüssel sperrte er das Zimmer auf, legte sich neben die Frau und schlief mit ihr. Wie das Opfer später erklärte, sei sie erst in der Früh mit Schmerzen im Unterleib erwacht, und erstattete Anzeige. Jemand habe ihre Wehrlosigkeit ausgenutzt. In diesem Sinn entschied das Gericht. Das nicht rechtskräftige Urteil: zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt.