Kronen Zeitung

Hotelgast beklagte Missbrauch

- VON PETER GROTTER

Sie sei in einem Wiener Hotel vergewalti­gt worden, zeigte eine 25- jährige Frau an. Im Schlaf und wegen ihrer Alkoholisi­erung habe sie das nicht bemerkt. Ein Rezeptioni­st beteuerte aber: „ Ich war sicher, sie will das auch.“

Der Angeklagte versteht die Welt nicht. Er erzählt, die Wienerin habe mehrmals in dem Hotel genächtigt. Weil ihre Wohnung renoviert wird, wie sie sagte.

Am 5. Februar sah sie der Rezeptioni­st mit einem Mann aufs Zimmer gehen und in der Woche darauf mit einem anderen. Und dass die Frau mit einem Kollegen Sex hatte, war ihm auch zu Ohren gekommen. Am 13. Februar versah der Tunesier ( 37) Nachtdiens­t und fand die Frau an der Bar. Er servierte vier Gläser Prosecco. Dass sie vorher weitere acht getrunken hatte, wusste der Rezeptioni­st nicht.

Um drei Uhr Früh begleitete er die Frau auf ihr Zimmer. Dabei, so die Anklägerin, müsse er die Alkoholisi­erung bemerkt haben. „ Nein“, verteidigt sich der Mann: „ Sie fragte: , Kannst du später vorbeischa­uen?‘“

Das machte der Rezeptioni­st. Mit einem Schlüssel sperrte er das Zimmer auf, legte sich neben die Frau und schlief mit ihr. Wie das Opfer später erklärte, sei sie erst in der Früh mit Schmerzen im Unterleib erwacht, und erstattete Anzeige. Jemand habe ihre Wehrlosigk­eit ausgenutzt. In diesem Sinn entschied das Gericht. Das nicht rechtskräf­tige Urteil: zwei Jahre Haft, davon acht Monate unbedingt.

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Halb schlafend soll der Angeklagte sein Opfer vorgefunde­n haben ( Symbolbild).

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