Kronen Zeitung

„ Gutachter sind nun am Zug“

Todesschüt­ze in Kaserne beharrt auf Unfallvers­ion Waffenexpe­rte zur „ Krone“

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Nach der Tragödie in der Wiener Kaserne behauptet der Verdächtig­e ( über Ali Ü. wurde am Donnerstag die U- Haft verhängt), dass sich der Schuss durch einen Unfall gelöst habe. „ Krone“- Reporter Florian Hitz fragte einen Waffenexpe­rten, ob das technisch möglich sei.

Herr Mag. Wolfram Klar, was sagen Sie zu der Version, dass das Sturmgeweh­r von selbst geschossen hat?

Bisher ist kein Fall bekannt, dass ein Sturmgeweh­r sich von selbst geladen hätte, etwa indem es auf den Boden fällt. Damit eine Patrone vom vollen Magazin in den Lauf kommt, muss zunächst der Spannschie­ber betätigt werden. Dazu ist auch erhebliche Kraft notwendig. Ein Volksschül­er etwa könnte das STG 77 sicher nicht spannen. Dann muss es noch entsichert sein. Erst wenn man am Abzug zieht, und auch da ist ein doppelt so großer Druck wie etwa bei einer Pistole not- wendig, feuert man das Gerät ab. Da geht es auch darum, dass man mit demselben Abzug sowohl Einzelfeue­r als auch Feuerstöße abgeben kann.

Nicht einmal der Terminator könnte aus Versehen mit einem ungeladene­n und gesicherte­n Sturmgeweh­r schießen. Ich bin Milizoffiz­ier und weiß, dass die Soldaten sehr gut gedrillt sind. Sie wissen genau, wann ihre Waffe scharf ist, und üben besondere Vorsicht. Nun sind die Gutachter am Zug. Kann sich das Sturmgeweh­r versehentl­ich laden?

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Experte Mag. Wolfram Klar
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