Wohlige Wärme in kalten Zeiten

Alsdann,

de Gschicht war a so“, berichtete ein Zeuge dem Bezirksrichter. „ Igeh unlängst auf der Gassn, kummt ma der Herr Manterl mit an Handwagerl entgegn. Auf dem Handwagl hat er a paar Packln mit Sagschartn ghabt.

, Ihaz damit‘, hat der Herr Manterl gsagt. , Se glaubn gar net, was so a Sagschartnofn für a Hitz gibt. Und des Hazn mit Sägemehl und Hoblschartn kost mi kan Cent.‘

, Habn S leicht an Tischler, der Ihna de Sagschartn umasunst gibt?‘, hab i gfragt.

Mant der Manterl: , De Tischler habn alle selber Sagschartnöfn. I hol ma mei Heizmaterial von de Bastler und de Heimwerker.‘ Sag i: , Kennen Se so vül?‘ , Naa‘, hat der Manterl gsagt. , I geh nachn Gehör. Schaun S, es is Wochenende, da wird in sehr vielen Wohnungen gearbeitet. Da fahr i mit mein Handwagl durch de Gassn, bleib bei an jedn Haus steh, nimm an Kübl, a Schaufl und an Bartwisch von mein Handwagl und geh in de Häuser hurchn. Klopf an und frag, ob i de Sagschartn zsammkehrn derf. Des erlaubt ma schnell wer. Alle san froh, wanns den Mist wegkriagn.‘

, Und da kriagn Se glei ganze Säck mit Sagschartn zsamm?‘

, Kumman S mit‘, hat der Herr Manterl gsagt. , Schaun Sie sich das an.‘

Mir san in an Gemeindebau eine, durt hamma glei in drei Wohnungen auf amal sagln, buhrn und hobln ghört. In aner Wohnung hat außerdem a Frau gwant.

, Da gemma eine‘, hat der Manterl gsagt. Mir habn anklopft, de wanerte Frau hat aufgmacht. , Könn ma de Sagschartn habn?‘, hat der Manterl gfragt. – , Ja!‘, hat de Frau gschrian. , So vül S wolln! Und nehman S Ihna glei mein Mann aa mit!‘

, Mei Frau is nervös‘, hat der Ehemann zu uns gsagt. , Da arbeit i an an Bett. Weils um a paar Zentimeter kürzer wurdn is wia de Matratzn is des größte Theater. Mach i halt a Bett fürs Töchterl draus.‘ – , Jawohl‘, so der Manterl. , Schneidn S no a Stückl oh, und de Gschicht hat se. I kehr de Sagschartn zsamm.‘

, Jetzt bin i auf der an Seitn wieder z kurz‘, hat der Heimwerker nachn Sagln gsagt. , Gott sei Dank braucht des Töchterl sowiaso a Wiege für ihre Puppn. Achtung, i schneid wieder.‘

Der Manterl hat mi gschwind um an laarn Sack gschickt, weil sei Kübel scho voll war. Wia i zruckkumma bin, hat er versehentlich a Tischeckn ohgschnittn ghabt und war grad dabei, den Tisch zu kürzen. Ihab dann no an zweitn Sack holn müassn, es war ja so vül Abfall vorhanden, weil der Herr Heimwerker beim Buhrn in Parkettbodn kumma is, und glei de Brettln außegnumma hat. Dadurch hab i net gsehn, wia de Heimwerkergattin ihrn Mann mit an Hammer traktiert hat.“

Auch Herr Manterl („ Wia de Frau narrisch wurdn is, war i scho in aner andern Heimwerkerwohnung“) fiel als Zeuge aus. Die Ehefrau wurde vom Vorwurf der Körperverletzung freigesprochen.