Roben, die uns den Atem rauben
In oder out – dem geschulten Auge des Linzer Star- Designers Juergen Christian Hoerl entging beim Ball der Bälle nichts. Für die „ Krone“gibt er exklusive Blicke und taucht mit uns hinter die Kulissen der bunten Modewelt des Opernballs ein.
Der Blick aus der Loge bezaubert, Paare, die das Tanzbein schwingen, Rocksäum e, die sich duftig leicht im Kreise drehen, Krönchen, die im Lichte der Kronleuchter schim m ern, der Duft von frischen Blum en erfüllt den Raum , Cham pagnerkorken knallen . . . Die Visagisten und Haarstylisten richten sich ein, die Schneiderinnen sind auf „ Startposition“. Die Vorbereitungen sind im vollen Gange, die Gäste finden sich langsam bei uns im Atelier ein. Kleidersäcke werden aufgezippt Fräcke und Klei-
„ Ich sag ja immer: , Erlaubt ist, was gefällt, es sollte nur zu einem passen.‘“
der schnell noch einm al anprobiert. Hektik m acht sich breit, bei einem Kleid fehlen die Hacken, die Hose ist zu eng. Die Schneiderinnen beruhigen, stecken ab und verschwinden nach hinten in die Werkstätte, und so schnell, wie sie verschwunden waren, kom m en sie auch wieder retour.
Die m ittlerweile angekleidete und auch vollzählige Gesellschaft m acht sich von m einem Atelier nun auf den Weg in die Oper ( Luftlinie 200 Meter). Die Männer elegant im Frack m it Zylinder, m it Cape, Seidenschal und weißen Glaceehandschuhen gekleidet. Die Dam en wahrlich in Roben, die einem vor Schönheit den Atem rauben. Die Kleider aus Seidentaft, Chiffon und edelsten Brokatstoffen, teilweise auch kunstvollst bestickt.
Spätestens auf dem Ball selber wird einem klar – Königinnen, so weit das Auge reicht.
Ein wunderbares Spiel aus Farben, schwingenden Rocksäum en und glitzernden Materialien. Manches Kleid sitzt vielleicht auch ein wenig zu eng oder ist gar zur kurz, doch tut es dem bunten Treiben keinen Abbruch.
Beim Verweilen auf der prunkvollen Feststiege der Staatsoper kom m t keiner den Heerscharen an Kam eras aus, und auch vor m einem m odischen n Auge gab es kein Entfliehen. n.