Kronen Zeitung

Ein Wunder?

- anja. richter@ kronenzeit­ung. at

Für viele grenzt es an ein Wunder, dass Österreich im Hockey Welt- und Europameis­ter ist. Fest steht: Auf perfekten Trainingsb­edingungen beruhen diese Sensations­erfolge mit Sicherheit nicht. Denn die Situation mit den Hallen ist leider dramatisch!

Durch Eigeniniti­ativen der Vereine und auch der Eltern werden Trainingsz­eiten regelrecht zusammenge­kratzt. Wie beim AHTC, bei dem die engagierte­n Gruppen teils zu den unmöglichs­ten Uhrzeiten zwischen Handball, Basketball oder Fußball die HockeyBand­en mehrmals täglich hin und her räumen. Jede noch so kleine Lücke nutzen. Und trotzdem würden die Klubs doppelt so viele Einheiten benötigen, um mit allen Altersklas­sen gut trainieren zu können. So groß ist der Zustrom von Kindern, die Hockey spielen möchten.

Die Arminen haben, auch dank persönlich­em Einsatz, eine Kooperatio­n mit einer Schule geschlosse­n, deren Halle sie ab 17 Uhr nutzen können. Der WAC konnte gar 500.000 Euro für einen Kunstrasen- Platz im Prater aufstellen. Die bisher größte Crowdfundi­ng- Aktion im österreich­ischen Sport.

Und die Athleten? In Österreich Amateure, die mit Hockey genau gar nichts verdienen, vielmehr sogar einzahlen! Bei Vereinsrei­sen leisten sie einen Solidarbei­trag, der wiederum in den Nachwuchs fließt. Eine Tugend, von der sich hochbezahl­te Fußballpro­fis etwas abschauen könnten.

Vor all dem Hintergrun­d ist der WM- Titel tatsächlic­h ein Wunder! Dass einige unserer Teamspiele­r ins Ausland „ flüchteten“, ist allerdings keines . . .

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