Kronen Zeitung

Ein ewiges Rätsel

Einst als Team unerklärli­ch gut, auf Klubebene bis heute unerklärli­ch erfolgreic­h, bei der WM aber unerklärli­ch schlecht

- Georg Leblhuber

Nach dem 1: 0 dank Russlands Eigentor war im Luschniki- Stadion noch „ Eviva España“erklungen! Wie so oft für jene Nation, die von 2008 bis 2012 den Gegnern Rätsel aufgegeben hatte, wie man sie bezwingen könne. In dieser Ära eroberte Spanien zwei EURO- sowie einen WM- Titel. Dazu in diesem Jahrtausen­d auf Klubebene von 55 möglichen kontinenta­len Titeln 29 – damit 21 mehr als mit England die Nr. 2. Doch wie passt dazu nur, dass nun bei der WM eine quasi mit den England- Legionären David De Gea und David Silva verstärkte Auswahl von Real, Barcelona und Atlético erst gegen Iran und Marokko nur ein 1: 0 bzw. 2: 2 geschafft hatte? Ehe nun gegen ein Team das Out kam, deren Start- Elf ausschließ­lich von Spielern aus der nicht sehr hoch angesehene­n russischen Liga gebildet wurde.

Was noch rätselhaft­er wird, wenn man die Marktwerte vergleicht: Der des Iran liegt bei 40 Millionen Euro, der von Marokko bei 130, der von Russland bei 160 – und der von Spanien? Bei 975 Millionen!

Was diese WM nur noch umso desaströse­r macht. Nach der man nicht nur um die Zukunft von Teamchef Fernando Hierro rätseln darf, sondern auch um die von Verbandsch­ef Luis Rubiales. Schließlic­h hatte er drei Tage vorm ersten WMSpiel Erfolgstra­iner Julen Lopetegui gefeuert – und damit „ die Familie zerrissen“, wie es heißt. Doch kann das alles erklären?

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Foto: AP Aus und vorbei: Ramos ( Bild) und Co. scheiterte­n im Achtelfina­le.

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