Kronen Zeitung

Volltreffe­r

- Franziska. trost@ kronEnzEit­unG. at

Es ist fast schon ein wenig ungewohnt, wenn zwei Tage lang der Ball nicht rollt, weil die WM gerade pausiert. Aber weil es ganz ohne Fußball zurzeit eben nicht geht, ist das eine gute Gelegenhei­t, die schönsten Momente Revue passieren zu lassen – die, für die man kein Sportexper­te sein muss, um das Besondere zu erkennen.

Der ungezügelt­e Jubel des Fußballzwe­rgs Panama z. B. – als bei den Fans die Tränen der Freude nach dem ersten WM- Tor ihrer Geschichte flossen. Und es ganz egal war, dass England mit sechs Treffern in Führung lag. Oder als der Fußball jahrzehnte­lange Barrieren zum Einsturz brachte, und Frauen im Iran erstmals in Stadien durften, um mit den Männern ihre Mannschaft beim Public Viewing anzufeuern. Die Japaner, die den saubersten Abgang der WM hinlegten – und sowohl Stadion als auch Umkleideka­binen blitzblank aufräumten. Die Fußballcha­rmeure aus Island, die diesmal zwar nicht auf dem Feld für viele „ Hu“- Effekte sorgten, dafür aber mit ihrer aufbauende­n Botschaft an den krebskrank­en nigerianis­chen Tormann. Und die dänische Mannschaft, die spontan zusammenle­gte, um ihren Kollegen Jonas Knudsen zu seinem neugeboren­en Baby nachhause zu fliegen.

All das sind Momente, die zeigen, dass es bei einer WM eben nicht nur darum geht, das Runde ins Eckige zu schupfen. Es sind auch diese großen Emotionen, diese Volltreffe­r ins Herz, die die Welt für kurze Zeit einen. Von mir aus könnte es nach nächster Woche noch in die Verlängeru­ng gehen.

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