Die Kunst des unscharfen Blicks sucht, seine Existenz zu sichern . . .“ Diese Unschärfe prägt ihr Oeuvre seit den Achtzigern: auf Glas-, Blei- und Holzplatten; in „ unscharfen“Schrifttexten, die sie zu Büchern zusammenfügte, so dass diese wie mystisch-
Krems, Kunsthalle und Dominikanerkirche: Eva Schlegel
„ Meine Arbeit ist immer eine Untersuchung des Raums“: Das ist Eva Schlegels Credo. Seit den Achtzigerjahren hat sie mit Filmen, Installationen, Arbeiten in Glas und Papierdruck international Karriere gemacht. Jetzt zeigt sie in der Kunsthalle Krems und in der Dominikanerkirche spektakuläre Ausstellungen.
Eva Schlegel, geboren in Hall, Studentin bei Oswald Oberhuber an der „ Angewandten“, nennt ihre von Andreas Hoffer kuratierte Schau „ Spaces“( Räume): Arbeit an den Grenzen der Wahrnehmung, Unschärfe als Mittel zur Erweiterung des Sehens und damit des Bewusstseins, Architektur, die sich auf Schlegels Prints von 2017 in Licht und Schattenzonen auflöst. Illusionen erzeugt. Unschärfe lässt „ das fotografische Bild atmen“.
Der Betrachter steht in der Kunsthalle vor Aufnahmen, die zum Eintreten in eine halbdunkle Welt mit unabsehbaren Folgen auffordern. Schlegel: „ Man ver- raum in die Installation, reflektieren ihn, aber auch den Betrachter. Das Kunstobjekt entwickelt sich so zum Objekt ständiger Verwandlung. Verführerisch, proteushaft. Eine Aufforderung zum Hinterfragen der eigenen Identität?