Kronen Zeitung

Flut- Überlebend­er sagt: „ Wurden zu spät gewarnt!“

Vorwürfe gegen Stadt Wien Auftraggeb­er dementiert

- S. Ramsauer, O. Papacek, S. Steinkogle­r

Das Wasser plätschert heute ruhig vor sich hin, der Wienfluss wirkt am Tag nach dem folgenschw­eren Unwetter samt Sturzflut von Dienstagna­chmittag wie ein Bächlein, das gemächlich durch die Stadt rinnt. Nur drei völlig zerstörte Fahrzeug- Wracks erinnern daran, dass drei Arbeiter einer Katastroph­e entgangen sind.

Es passierte in Minuten. Wie berichtet, stieg der Wasserpege­l im Wienfluss aufgrund des Regens um zwei Meter an – das sonst so harmlose Gerinne wurde als reißender Fluss zum Verhängnis für drei Arbeiter ( 27, 38 und 59 Jahre alt). Was war passiert? Warum legten die Männer ihre Arbeit auf Höhe des Interconti- Hotels nicht nieder, nachdem Wetterexpe­rten bereits Unwetter prognostiz­iert hatten?

Eines der Opfer sagt: „ Der alarmieren­de Anruf kam erst eine Minute, bevor uns das Wasser erfasste. Wir hatten keine Chance!“Der Auftraggeb­er, die Stadt Wien, dementiert: „ Die Arbeiter wurden gewarnt!“Aber für ein Unwetter um 16 Uhr, doch die Wassermass­en kamen zwei Stunden früher. . .

Was bleibt, sind zwei zerstörte Kleinbusse und eine Hebebühne, die noch in der Nacht auf Donnerstag geborgen wurden, während die Opfer unterkühlt ins Spital eingeliefe­rt wurden. Das Trio hatte enormes Glück: Es konnte bei der dramatisch­en Rettung unverletzt aus den Fluten geborgen werden.

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Mit einem Spezialkra­n wurden die Unfallfahr­zeuge der Baufirma nach dem Flut- Drama aus dem Wienfluss geholt.
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