Grippewelle: Sturm auf Arztpraxen
Pilotprojekt.
Allein in Wien sind in dieser Woche 12.800 Grippe-Neuerkrankungen registriert worden. Die Tendenz ist steigend. Ein Ansturm auf die Arztpraxen ist in dieser Jahreszeit keine Seltenheit.
Die 25-jährige Maria W. ( Name geändert) bekam das mit ihrer drei Monate alten Tochter Alexandra am eigenen Leib zu spüren. Als sie am Montag bemerkte, dass ihr Kind Fieber bekommen hatte und sich der Zustand des drei Monate alten Säuglings am Dienstag auf 40 Grad Fieber verschlechtert hatte, fühlte sie sich zum Handeln gezwungen: „Ich habe den halben Vormittag telefoniert“, sagt W. Doch niemand hätte Kapazitäten für W. und die kleine Alexandra frei gehabt. „Ewig“sei sie in der Warteschleife am Telefon gesteckt. Aufnehmen wollte sie letztendlich erst eine Kinderärztin des Gesundheitszentrums Med22 in der Stadlauer Straße. „Es war vierte Kinderarzt, bei dem ich durchkam“, erzählt die Jungmutter, die um ihr Kind bangte.
Falscher Alarm
Vom Med 22 wurden G. und ihr Kind in das Wilhelminenspital transferiert, wo letztendlich eine Infektion diagnostiziert wurde. „Das Kind befand sich jedoch nie in Lebensgefahr als es zu uns kam“, sagt Primar Thomas Frischer, der der Kinderklinik der Wilhelminen vorsteht.
Damit sich trotzdem Fälle wie jener von Frau W. in Zukunft nicht häufen, läuft noch bis März ein Pilotprojekt der Wiener Kinderärzte.
Seit Beginn der Grippewelle haben drei Pädiater auch an Wochenenden ihre Ordinationen geöffnet. Eltern sollen damit lange Wartezeiten erspart bleiben und eine Systementlastung erreicht werden. Am Samstag und Sonntag von jeweils 10 bis 15 Uhr können Eltern in die Ordinationen, der diensthabenden Ärzte kommen.
Ihre Adressen sind auf den Webseiten der Stadt, der Wiener Gebietskrankenkasse und der Wiener Ärztekammer zu finden.