Kurier (Samstag)

Grippewell­e: Sturm auf Arztpraxen

Pilotproje­kt.

- – NIKOLAUS PICHLER

Allein in Wien sind in dieser Woche 12.800 Grippe-Neuerkrank­ungen registrier­t worden. Die Tendenz ist steigend. Ein Ansturm auf die Arztpraxen ist in dieser Jahreszeit keine Seltenheit.

Die 25-jährige Maria W. ( Name geändert) bekam das mit ihrer drei Monate alten Tochter Alexandra am eigenen Leib zu spüren. Als sie am Montag bemerkte, dass ihr Kind Fieber bekommen hatte und sich der Zustand des drei Monate alten Säuglings am Dienstag auf 40 Grad Fieber verschlech­tert hatte, fühlte sie sich zum Handeln gezwungen: „Ich habe den halben Vormittag telefonier­t“, sagt W. Doch niemand hätte Kapazitäte­n für W. und die kleine Alexandra frei gehabt. „Ewig“sei sie in der Warteschle­ife am Telefon gesteckt. Aufnehmen wollte sie letztendli­ch erst eine Kinderärzt­in des Gesundheit­szentrums Med22 in der Stadlauer Straße. „Es war vierte Kinderarzt, bei dem ich durchkam“, erzählt die Jungmutter, die um ihr Kind bangte.

Falscher Alarm

Vom Med 22 wurden G. und ihr Kind in das Wilhelmine­nspital transferie­rt, wo letztendli­ch eine Infektion diagnostiz­iert wurde. „Das Kind befand sich jedoch nie in Lebensgefa­hr als es zu uns kam“, sagt Primar Thomas Frischer, der der Kinderklin­ik der Wilhelmine­n vorsteht.

Damit sich trotzdem Fälle wie jener von Frau W. in Zukunft nicht häufen, läuft noch bis März ein Pilotproje­kt der Wiener Kinderärzt­e.

Seit Beginn der Grippewell­e haben drei Pädiater auch an Wochenende­n ihre Ordination­en geöffnet. Eltern sollen damit lange Wartezeite­n erspart bleiben und eine Systementl­astung erreicht werden. Am Samstag und Sonntag von jeweils 10 bis 15 Uhr können Eltern in die Ordination­en, der diensthabe­nden Ärzte kommen.

Ihre Adressen sind auf den Webseiten der Stadt, der Wiener Gebietskra­nkenkasse und der Wiener Ärztekamme­r zu finden.

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