Kurier (Samstag)

Heimische Kfz-Industrie auf der Überholspu­r

Jahresbila­nz. Umsatz stieg auf 16 Milliarden Euro. Deutlicher Rückgang bei Dieselfahr­zeugen

- – MP

Ein gutes zweites Halbjahr hat dafür gesorgt, dass die heimische Kfz-Industrie auch im Jahr 2017 gewachsen ist. Die Produktion stieg um zwei Prozent, der Umsatz um vier Prozent auf rund 16 Milliarden Euro. Dies geht aus einem Branchenbe­richt der UniCredit Bank Austria vom Freitag hervor.

Insgesamt wurden 2017 Kfz-Motoren und Motorteile im Wert von 4,8 Mrd. Euro exportiert (gesamte BranchenEx­porte: 11,6 Mrd.), davon Dieselmoto­ren im Wert von 2,2 Mrd. Euro. „Die heimische Kfz-Industrie erzielte 2017 trotz der Nachfragea­usfälle bei Dieselfahr­zeugen einen Exportzuwa­chs von sechs Prozent. Damit lag das Ergebnis über dem langjährig­en Durchschni­tt von fünf Prozent der letzten zwanzig Jahre“, sagt UniCredit-Ökonom Günter Wolf. Dies sei ein weiterer Beleg für die Konkurrenz­fähigkeit der heimischen Branche. Die höheren Exporteinn­ahmen wurden mit fertigen Kraftfahrz­eugen und sonstigen Kfz-Teilen erzielt.

Deutscher Aufschwung

In den großen westlichen Hersteller­ländern werden sich die Zuwächse der Autoproduk­tion verringern. Nur die deutsche Autoindust­rie rechnet mit höherem Wachstum. Aufgrund des Naheverhäl­tnisses zu Österreich würde sich diese Entwicklun­g auch positiv auf die heimische Industrie auswirken. Das ist auch gut für den Arbeitsmar­kt, in der heimischen Branche gab es innerhalb eines Jahres ein Beschäftig­ungsplus von 11,5 Prozent auf 36.000.

Bevorstehe­nde Veränderun­gen in der Branche werden, so Wolf, Jobs in der Herstellun­g von Dieselmoto­ren betreffen. Auch den Brexit verfolge man mit großer Sorge. Dennoch seien größere Arbeitspla­tzverluste in Deutschlan­d oder Österreich sehr unwahrsche­inlich.

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