Kurier (Samstag)

Grüner Vorschlag: Spur für mehrfach besetzte Autos polarisier­t

- – S. RACHBAUER

Pendler. Von strikter Ablehnung bis zur vollen Befürwortu­ng reichten am Freitag die Reaktionen auf die Forderung nach „grünen Spuren“auf den Autobahnen bei Wien. Um das Verkehrsau­fkommen zu reduzieren, hatte Joachim Kovacs, Landesspre­cher der Wiener Grünen, im KURIER angeregt, auf der Südautobah­n (A2) einen Fahrstreif­en exklusiv für Pkw mit mindestens zwei Insassen und E-Autos zu testen. Das Verkehrsmi­nisterium äußerte sich allerdings ablehnend .

Nichts abgewinnen kann der Idee auch der blaue Klubobmann Toni Mahdalik. „Die FPÖ ist gegen diese rein ideologisc­h motivierte Schnapside­e ohne jeden tatsächlic­h Nutzen“, sagt er. Den Effekt der Spuren zweifelt auch ÖVP-Klubobmann Manfred Juraczka an. Stattdesse­n solle der Ausbau von Park-&-Ride-Garagen und der Öffis im Umland forciert werden.

Volle Zustimmung kommt aus der pinken Rathausfra­ktion. „Es ist absurd, dass das Verkehrsmi­nisterium eine volkswirts­chaftlich gute Sache ablehnt und gleichzeit­ig Tempo 140 testen will“, sagt Planungssp­recher Stefan Gara. Die Neos forderten bereits im Herbst in einem Antrag, auf der Südosttang­ente (A23) zwischen dem Knoten Kaisermühl­en und Prater einen Streifen für Fahrgemein­schaften zu testen. Verkehrsst­adträtin Maria Vassilakou (G) verwies damals auf das Ministeriu­m.

Die SPÖ bezeichnet den grünen Vorschlag als unausgegor­en. Man sei nicht grundsätzl­ich gegen derartige Spuren, doch stelle sich die Frage nach der konkreten Umsetzung und der Kontrolle.

Der ÖAMTC sieht „grüne Spuren“auf der Autobahn kritisch. Vorstellen kann sich der Club wiederum die Öffnung von Busspuren für mehrfach besetzte Pkw in der Stadt. „Fahrgemein­schaften sind eine gute Sache, weil sie auf den Straßen Platz schaffen“, sagt Verkehrste­chniker David Nosé.

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