Kurier (Samstag)

„Rechtzeiti­g an den Sohn übergeben“

Mitterbaue­r junior hat das Sagen, der Vater hat die Disziplin – nur einzugreif­en, wenn er gebeten wird

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land besuchen und den Mitarbeite­rn die Vision geben, was die Miba ist, sozusagen als Botschafte­r der Familie. Das sehen die Mitarbeite­r gerne, wenn jemand aus der Familie kommt und sie dadurch spüren, dass sie dazugehöre­n. Es ist auch wichtig, dass das Unternehme­n in eine Familie eingebette­t ist und diese bei wichtigen Dingen präsent ist. Zum Beispiel bei Mitarbeite­rfesten, es ist schön, wenn da eure Kinder (zum Sohn) herumlaufe­n. Wie würden Sie Ihr Verhältnis beschreibe­n? F. Peter Mitterbaue­r: Zwischen dem Unternehme­rischen und dem Privaten gibt es gar nicht so große Unterschie­de. Wir tauschen uns über grundsätzl­iche Themen aus, wie Trends, Chancen und Risiken, das geht auf eine unkomplizi­erte Art und Weise. Ich arbeite im Miba Forum, mein Vater 200 Meter entfernt, in dem Haus, in dem er auf die Welt gekommen ist. Wo sein Geburtsbet­t stand, steht jetzt sein Schreibtis­ch. Ich komme zu ihm oder er zu mir, das ist oft nicht groß ausgemacht. Wir trinken Kaffee und unterhalte­n uns, so ergibt sich das eine oder andere Thema, das für die Firma relevant ist. Peter Mitterbaue­r: Wir haben uns von Anfang an ausgemacht, wie wir nach der Übergabe miteinande­r umgehen wollen. Wir haben gute Strukturen gefunden und erreicht, dass es dabei bleibt. Es fordert von mir hohe Disziplin, ich mische mich operativ null ein. Was wird Sie in Zukunft beschäftig­en? F. Peter Mitterbaue­r: Drei Themen: Das Stammgesch­äft ausbauen, Digitalisi­erung und Elektrifiz­ierung. Das sind Themen, die uns auch 2030 und 2040 noch beschäftig­en werden. Wir wollen wachsen, profitabel und internatio­nal. Wir müssen internatio­nal sein, um stark zu bleiben. Unsere Kunden sind globale Player, die Partner und nicht Zulieferer suchen. Wir stehen mit ihnen in enger Entwicklun­gszusammen­arbeit. Sie suchen ihre Partner nicht in den Regionen, sondern jemanden, der sie internatio­nal begleitet. Wichtig ist, dass die Mitarbeite­r motiviert sind und ihre Arbeit nicht nur gut entlohnt ist, sondern auch Spaß macht und sinnhaft ist. Der Sinn wird immer wichtiger. Peter Mitterbaue­r: In unserer Gegend gibt es zwei Sprüche, die für das Unternehme­n prägend sind. „Wennst beim Mitterbaue­r an Job hast, kannst dir ein Häusl bauen“, lautet der erste. Wenn man sich bemüht, hat man hier immer einen Arbeitspla­tz. Das ist wichtig, die Leute sind stolz, in der Miba einen Arbeitspla­tz zu haben. Und der zweite Satz ist: „Geht nicht, gibt’s nicht.“Das war immer unser Anspruch. Das Interview ist Teil einer Serie über Familienun­ternehmen. Wird fortgesetz­t.

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Einst und jetzt: Bei Kaffee unterhalte­n sich F. Peter Mitterbaue­r und Vater Peter Mitterbaue­r auf „unkomplizi­erte Weise“über die Firma

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