Kurier

Ein Polo wie ein Polo – nur größer

VW Polo. Die sechste Generation zeigt, dass es keine optische Revolution braucht, um neu zu wirken.

- VON HORST BAUER

Das Schicksal teilt er mit seinem größeren Bruder, dem VW Golf. Durch den breiten Erfolg des nunmehr inder sechsten Generation angekommen­en Polo (über 14 Millionen Exemplare seit1975ve­rkauft), isteroptis­ch nur sehr behutsam weiter zu entwickeln. Design-Revolution­en sind da beim Wechsel von einer Generation zur nächsten nicht mehr drinnen.

Umso erstaunlic­her ist es, wie es VW-Designchef Klaus Bischoff und seiner Truppe gelungen ist, die Nummer VI optisch deutlich vom Vorgänger abzusetzen, ohne diesen veraltet wirken zu lassen. Dabei ist der neue Polo mit 4,053 mm nicht nur länger (+81 mm), sondern mit 1751 mm auch um 69 mm breiter und der Radstand wuchs deutlich um 92 mm auf jetzt 2548 mm. Das ergibt nicht nur mehr Platz für die Passagiere (die trotz einer um 7 mm reduzierte­n Karosserie­höhe mehr Kopffreihe­it haben), sondern auch einen um 71 l auf 351 l gewachsene­n Kofferraum.

DieneueGrö­ßesetztden­Polo VI auch gleich ausreichen­d weit von seinem nahen spanischen Verwandten – dem neuenSeatI­biza– ab, mitdemersi­ch die technische Basis teilt.

Hochwertig­es Cockpit

Beim ersten Kontakt mit dem neuen Polo fiel zunächst der optisch wie auch von der MaterialVe­rarbeitung hochwertig und äußerst solide wirkende Innenraum positiv auf. Es bedarf gar nicht des erstmals eingesetzt­en (gegen Aufpreis bestellbar­en) grafisch verbessert­en digitalen Instrument­enträgers, auch die Serienvers­ionen mit analogen Rund instrument­en samt digitaler Multi funktion san zeige wirkt alles andere als deplaziert.

Was den Fahrbetrie­b angeht, so zeigte sich der quirlige Dreizylind­er-Benzinerin­der95PS-Version mit Turbolader als die derzeit beste Variante für alle, die ihren Polo auch als Reisewagen einsetzen wollen. Wer nur Kurz strecken verkehr auf der Agenda hat, wird mit einem der beiden Sauger auch auskommen, wobei dann allerdings die 65-PS-Version reichen dürfte. Die 10 PS mehr machen hier das Kraut auch nicht mehr fett.

In Punkto Fahrwerk wird das finale Urteil erst nach Testfahrte­n auf heimischem Geläuf zu treffen sein. Die von VW für die Präsentati­on ausgewählt­en Strecken ließen zwar Erkenntnis­seüber die Dichte vonTem po30-Zonen im Hamburger Umland zu, aber eben kein seriöses Urteil über die fahrdyna mischen Fähigkeite­n des Polo VI.

Zur Markteinfü­hrung Ende Oktober stehen bei uns die drei Benziner zur Wahl, die beiden Diesel (80 bzw. 95 PS, beide mit SCR-Kat) sowie der GTI mit 200 PS folgen im November.

Der Einstiegsp­reis des neuen Polo liegt bei 13.990 Euro.

 ??  ?? Deutlich breiter und etwas niedriger als der Vorgänger, zeigt der neue VW Polo wesentlich mehr Präsenz auf der Straße
Deutlich breiter und etwas niedriger als der Vorgänger, zeigt der neue VW Polo wesentlich mehr Präsenz auf der Straße
 ??  ?? Mehr Radstand bringt auch mehr Kofferraum
Mehr Radstand bringt auch mehr Kofferraum
 ??  ?? Stolz der Designer, aber nicht Serie: Digitale Armaturen
Stolz der Designer, aber nicht Serie: Digitale Armaturen

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