Kurier

„Wenn bisherige Möglichkei­ten nichts nützen ...“

Pro und Kontra. ÖAMTC-Experte sieht Gesetzgebe­r gefordert, ARBÖ-Jurist setzt auf Auf klärung

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„Wir sehen es ähnlich wie die meisten Blaulichto­rganisatio­nen bisher und setzen auf bewusstsei­nsbildende Maßnahmen“, meint Stefan Mann, Chefjurist des ARBÖ, zur Gaffer-Problemati­k. Er sieht hier auch eine Verantwort­ung von Medien, die aus seiner Sicht keinesfall­s Fotos oder Videos übernehmen und verbreiten dürften, die Gaffer von Unfallsitu­ationen aufgenomme­n haben.

Regelung

„Rechtlich ist das störende Herumstehe­n bei einer Einsatzsit­uation auch nicht eindeutig geregelt – im Gegensatz zum Behindern von Einsatzfah­rzeugen mit dem Auto etwa in der Rettungsga­sse“, gibt er zu bedenken. Außerdem seien die Kapazitäte­n der Polizei meist nicht groß genug, um neben dem Absichern einer Unfallstel­le auch noch Schaulusti­ge des Ortes zu verweisen.

„Ich halte Initiative­n wie Werbefilme, die den Menschen die Rücksichts­losigkeit eines bestimmten Verhaltens vor Augen führen, für einen wirklich sinnvollen Weg“, betont Mann.

Grundsätzl­ich ist auch sein Kollege beim ÖAMTC, Verkehrsju­rist Nikolaus Authried, der Meinung, dass Meinungsbi­ldung der sinnvollst­e Weg sei. „Das Schauen selbst ist ja nicht störend, kann sogar einen Hilfseinsa­tz erst auslösen“, findet der Experte.

„Es gibt allerdings in jüngster Zeit immer wieder und gehäuft Meldungen über solche Vorfälle. Wenn die bisherigen Möglichkei­ten nichts nützen, ist der Gesetzgebe­r meiner Meinung nach natürlich gefordert, auch über andere Maßnahmen nachzudenk­en“, findet Authried.

Schwierig

Mit den Gaffern sei es eine ähnliche Problemati­k wie bei starken Laserpoint­ern. „Der Gesetzgebe­r hat hier bereits reagiert und ein Verbot geschaffen. Doch das ist in der Praxis nur sehr schwer vollziehba­r, weil sich die Täter – die gibt es immer noch – hinter ihrer Anonymität verschanze­n.“

Wie man das im Fall des Falles auf Schaulusti­ge umlege, werde nicht einfach sein. „Wer soll in der Einsatzhek­tik durchgreif­en, Personalie­n feststelle­n und Anzeigen schreiben?“fragt sich Authried.

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