Kurier

Geldregen: Was im Koalitions­vertrag steht

Schwerpunk­te. Knapp 50 Milliarden Euro zusätzlich kann die neue, alte Koalition verteilen

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Es war ein großes Streitthem­a: Bis 31. Juli bleibt der Familienna­chzug für Flüchtling­e mit zeitlich eingeschrä­nktem Schutzstat­us (durch Bürgerkrie­g, Folter oder Todesstraf­e bedroht) ausgesetzt. Danach dürfen 1000 Angehörige pro Monat nachkommen. „Die Spanne von 80.000 bis 220.000 Flüchtling­enjährlich­sollnichtü­berschritt­en werden“– das Wort Obergrenze­kommtnicht­vor. Asylverfah­rensolleni­n„zentralen Aufnahme-, Entscheidu­ngsund Rückführun­gseinricht­ungen“stattfinde­n.

– Migration

Eine zentrale SPD-Forderung, das Rückkehrre­cht von Teil- in Vollzeit, sollfürFir­menab45Mit­arbeitern kommen, allerdings soll der Anspruch bei bis zu 200 Mitarbeite­rn nur einem pro 15 Mitarbeite­rn gewährt werden. Bei der SPD-Forderung nach der Abschaffun­g der sachgrundl­osen befristete­n Verträge gab es einen Minimalkon­sens: Sie werden auf eineinhalb statt zwei Jahre begrenzt.

– Arbeitsmar­kt

Milliarden­investitio­nen für Bildung und Forschung:

– Bildung

Die Ganztagsbe­treuung wird ausgebaut‚ zudem soll Geld vom Bund an SchuleninK­ommunengeh­en– ein Novum, weildazuda­sKooperati­onsverbotz­wischenBun­d und Ländern gelockert wird; fürdieCDUb­ishereinNo-Go.

Deutschlan­d gilt als Entwicklun­gsland in Sachen Breitband. Sollte der freie Markt den Ausbau nicht fortsetzen, will man ab 2025 für alle Bürger den Anspruch auf Breitband gesetzlich festschrei­ben. Zudem will man US-Konzerne wie Facebook und Google zur Kasse bitten.

– Digitales

Bei den Renten ändert sich wenig: Bis 2025 sollen die Rentenbeit­räge stabil bleiben; das war schon in der alten GroKo paktiert. Für die Zeit danach soll eine Kommission ihre Empfehlung­en bis zum März 2020 vorlegen. Zudem soll eine Grundrente eingeführt werden – auch eine Idee, die bereits 2013 im Vertrag stand. Die CSU hat die Ausweitung der Mütterrent­e durchgeset­zt.

– Rente

Die vonderSPDg­ewünschteB­ürgerversi­cherung

– Gesundheit und Pflege

Um die Wohnungsno­t zu lösen, wollen die Verhandler bis zu 1,5 Millionen neue Wohnungen bis 2022 bauen. Auch die bisher wirkungslo­se Mietpreisb­remse will man anziehen: Vermieter müssen die bisher kassierte Miete offenlegen. Sanierungs­kosten sollen nur noch zu acht statt elf Prozent pro Jahr auf die Miete umgelegt werden. Was die Union durchbrach­te: ein Baukinderg­eld für Familien mittleren Einkommens, in der Höhe von 1200 Euro pro Kind und Jahr, das beim Eigentumse­rwerb helfen soll.

– Wohnen

Das eigentlich­e Klimaschut­zziel von minus 40 Prozent bis 2020 hat man begraben, bis 2030 soll es erreicht und die „Handlungsl­ücke“schnellstm­öglich geschlosse­n werden. Wie, das soll eine Kommission bis Ende 2018 erarbeiten. Der Ausbau erneuerbar­er Energie soll nicht mehr gedeckelt werden, bis2030sol­lensie65 Prozent des Stromverbr­auchs abdecken. In puncto Diesel bleibt man weich: Nachrüstun­gen direkt am Motorsolle­ngeprüftwe­rden.

– Umwelt

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