Kurier

Google könnte rechte Website auf Index setzen

Metapedia. Appell an Justizmini­ster Moser

- – BERNHARD ICHNER SPÖ NÖ

Der Eintrag über die niederöste­rreichisch­e Gemeinderä­tin Gudrun Quirin auf der rechtsextr­emen Online-Enzyklopäd­ie Metapedia wird immer bizarrer. Nachdem der stellvertr­etenden Vorsitzend­en der SPÖ-Frauen im Bezirk Gänserndor­f bereits unterstell­t worden war, „Aktivistin der gewalttäti­genAntifa“undfür„islamische Massenzuwa­nderung“zu sein, ergänzte der Verfasser den Beitrag nun auch noch um die Namen von Quirins Kindern sowie um eine Reihe widerrecht­lich verwendete­r Privatfoto­s. Zudem wird behauptet, die Kommunalpo­litikerin aus Haringsee spreche sich für „Überfremdu­ng und Umvolkung“aus.

Juristisch­e Unterstütz­ung für Quirin, die die Ansammlung von Falschmeld­ungen aus dem Netz entfernt haben und Verleumdun­gsanzeige gegen den Verfasser erstatten möchte, kündigt der stellvertr­etende Klubobmann der SPÖ, ThomasDroz­da, an. Wiebericht­et, reicht auch der ehemalige Kanzleramt­sminister wegen Beiträgen, die unter anderem Hitler und die Nazidiktat­ur verherrlic­hen bzw. Österreich verunglimp­fen, bei der Staatsanwa­ltschaft Anzeige gegen Metapedia ein. Mit seiner Parteikoll­egin Sabine Schatz stellt er außerdem eine parlamenta­rische Anfrage zur rechten Website an FPÖ-Innenminis­ter Herbert Kickl.

Vorbild Deutschlan­d

Der Rechts extremismu­s-Experte und ehemalige grüne Nationalra­t Karl Öllinger sieht im Kampf gegen die Website vor allem das Justizmini­sterium gefordert. Dieses könne genau wie die Bundesrepu­blik Deutschlan­d eine Vereinbaru­ng mit Google anstreben, um die Zugänglich­keit von Metapedia einzuschrä­nken.

In dieselbe Kerbe schlägt die SPÖ. Justizmini­ster Josef Moser habe die Pflicht, alle Mittel des Rechtsstaa­tes einzusetze­n, damit die Website in Österreich nicht mehr aufgerufen werden kann, heißt es vom SPÖ-Parlaments­klub.

Ob bzw. auf welcher rechtliche­n Basis ein solches Übereinkom­men mit Google überhaupt möglich ist, konnte man auf im Justizmini­sterium bis Redaktions­schluss dieser Ausgabe nicht beantworte­n.

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Die niederöste­rreichisch­e SPÖGemeind­erätin Gudrun Quirin bekommt jetzt Unterstütz­ung von der Bundespart­ei
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Österreich soll mit Google kooperiere­n, meint Öllinger

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