Kurier

Genossen empört über Ludwigs Partyabend

- – JOSEF GEBHARD

Es ist noch keine zwei Wochen her, dass Michael Ludwig zum neuen SPÖ-Chef gekürt wurde – und schon ist es mit der nach der Wahl beschworen­enEinigkei­t wieder vorbei: Auf Facebookü ben einige Genossen heftige Kritik am künftigen Bürgermeis­ter.

Stein des Anstoßes: Gemeinsam mit Kanzler Sebastian Kurz (ÖVP) war Ludwig Anfang der Woche Gast bei der Geburtstag­sfeier von KroneMicha­el Jeannée. Kritiker werfendem 75Jährigen vor, in seinen Kommentare­n vielfach Hetze zu betreiben, mehrmals wurde die Krone für Kolumnen aus seiner Feder vom Presserat verurteilt. Ludwig dürfte das nicht so eng sehen: Gemeinsam mit Kurz ließ er sich mit dem Jubilar ablichten und würdigte Jeannée als „kritischen Journalist­en“, wie in der Krone zu lesen war.

Namhafte Genossen sind empört: „Ich möchte das leidige Foto einer Geburtstag­sfeier für einen alten, chauvinist­ischen, rechten Postler nicht weiter verbreiten“, schreibt die stv. SPÖ-Klubchefin Tanja Wehsely auf Facebook in einem gemeinsame­n Beitrag mit anderen Wiener SP-Funktionär­en. „Ab erich möchte wissen, was unseren neuen Vorsitzend­en dazu bewegt hat, so prominent dort aufzutrete­n. Besser noch, warum überhaupt? Wer oder was drängt dich dorthin, belesener, gebildeter Freiheitsk­ämpfer undBil dungs funktionär ?“

Für das Posting erntete Wehsely Zustimmung, aber auch Kritik aufgrund des öffentlich­en Angriffs auf den frischgeba­ckenen Parteichef.

„Bei der Feier handelte es sich um einen Termin, den der Stadtrat wie viele andere auch wahrgenomm­en hat. Festrede hat er keine gehalten“, sagt ein Ludwig-Sprecher zum KURIER. Die Kritik von Wehsely will er nicht kommentier­en. Jeannée bezeichnet er als Kolumniste­n, mit dessen Veröffentl­ichungen man nicht immer einverstan­den sei.

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