Niederösterreicher will größte Insel durchqueren
Extremsportler. Eisbären, Gletscherspalten und minus 30 Grad Celsius: Ein entspannter Urlaub wird das für Joachim Trimmel nicht. Der Wiener Neustädter bricht im Mai zu einer Grönland-Expedition auf. In einem achtköpfigen internationalen Team möchte er innerhalb von vier Wochen die 600 Kilometer lange Strecke zurücklegen.
Acht Stunden pro Tag wird marschiert. „Nach jeder Stunde machen wir 15 Minute Pause, das wiederholen wir acht Mal“, erklärt der 35jährige Baumeister. Geschlafen wird in Zelten – Hotels gibt es keine. Seine Ausrüstung ist verstaut auf zwei Schlitten zu je 35 Kilo, die Trimmel selbst hinter sich her zieht. Auf Körperhygiene wird – abgesehen vom Zähneputzen – einen Monat lang verzichtet. „Für alles andere ist es einfach zu kalt“, sagt Trimmel. Worauf aber keineswegs vergessen werden darf, ist die Sonnencreme. „Das Eis reflektiert das Sonnenlicht extrem. Daher werden wir uns alle auch bereits der Expedition einen Bart wachsen lassen – als Sonnenschutz.“
Pro Tag nehmen Trimmel und seine Teamkollegen etwa einen Kilogramm Nahrung zu sich – das sind ungefähr 6500 Kalorien. Auf dem Speiseplan stehen Porridge, Instant-Nudelsuppe, Astronauten-Nahrung, Schokolade, Chips, Gummibärchen sowie Nüsse und Trockenobst für den Vegetarier. Ge- trunken wird ausschließlich abgekochtes Schmelzwasser.
Sechs Jahre lang hat sich der Wiener Neustädter auf seine erste große Expedition vorbereitet, seit einem Jahr trainiert er intensiv dafür – wöchentlich bis zu 16 Stunden. Zudem hat Trimmel zwei Mal ein Vorbereitungscamp in Norwegen absolviert. Dort lernt man etwa, wie man sein Zelt bei Minusgraden aufstellt oder wie man mit einem Wasserkocher sein Lager beheizt.
Grönland ist aber „nur die Einstiegsexpedition für Reisen zum Süd- und Nordpol“. Das steht nämlich als nächstes auf Trimmels To-do-Liste.