NS-Raubkunst: Der Louvre zeigt nun kleinen Teil seiner Bestände
Offensive. Die Alliierten übergaben nicht nur Österreich, sondern auch Frankreich sichergestellte NS-Raubkunst – mit dem Auftrag, sie an die rechtmäßigen Besitzer zurückzugeben. Der Impetus war da wie dort nicht groß. Österreich löste die Angelegenheit 1996 ohne viel Federlesens: Obwohl es Hinweise auf Eigentümer gab, wurde der gesamte in Mauerbach gelagerte Schatz bei einer Benefiz-Auktion versteigert.
Der französische Staat sitzt noch immer auf 2100 Werken, zusammengefasst in der Liste „MNR“(Musees Nationaux Recuperation). Dem Louvre wurden davon 1752 anvertraut. Und weil die Kritik an der schleppenden Provenienzforschung nicht abnahm, ging man nun in die Offensive: In zwei Sälen des Louvre in Paris sind mehr als 30 Werke ausgestellt. Ziel sei weiterhin die Rückgabe. Man sei, beteuert man, nur „vorübergehender Hüter“.