Ein-Punkt-Plan
Bayern blüht, Bayern boomt, Bayern ist das Paradies – für CSU-Chef Seehofer konnten es nie genug Superlativen sein. Um die Macht an diesem Ort der Seligkeit zu verteidigen, ist seiner CSU alles recht. Zuletzt ließ man sich auf einen Rechtsruck und Überbietungswettbewerb mit der AfD ein. Da die Islam-Debatte und das Kreuz-in-allen-Amtsstuben keinen Schwung brachten, setzte man auf das Grenzen-zu-Narrativ: Also, Asylwerber vor der deutschen Grenze abzuweisen, was angesichts der rückläufigen Flüchtlingszahlen reine Symbolik ist. Die Umsetzung oder die Folgen für die Koalition und Europa ignorierten sie, ebenso wie das Bemühen der Kanzlerin um eine europäische Lösung. Seehofer pochte bis zuletzt auf seinen Plan und blieb stur. Dabei ging es ihm dann doch nur um einen Punkt: Wie schaffe ich es mein Gesicht nicht zu verlieren?