Leihradanbieter geben auf
Ofo zieht sich aus Wien zurück, OBike meldete Konkurs an.
Die neuen Regeln in Wien bewegen mit Ofo einen weiteren Leihfahrrad-Anbieter zum Aufhören. Denn nach Obike zieht sich auch der chinesische Konkurrent demnächst komplett aus Wien zurück. Der Bike-Sharing-Anbieter Ofo will in den nächsten Wochen seinen Service einstellen. Die Fahrräder sollen eingesammelt werden. Laut Angaben des Unternehmens seien „hohe regulatorische Auflagen“der Grund, künftig nicht mehr gewinnbringendarbeitenzukönnen.
Ab 1. August gibt es nämlich eine neue Regelung Zusatzbericht unten), wonach Leihfahrrad-Anbieter ungünstig abgestellte Fahrräder binnen Stunden entfernen müssen. Wenn sie das nicht tun, drohen Strafen von bis zu 700 Euro. Verstellte Radständer, verkehrsbehindernd abgestellte Bikes oder Vandalismus machten das notwendig.
Keine fixen Plätze
Anders als der städtische Anbieter City Bike verfügt Ofo nämlich über keine fixen Standplätze für die Leihfahrräder. Somit sind auch bereits Fahrräder an unpassenden Orten wie etwa im Wiental aufgetaucht. Ofo selbst gibt an, von Vandalismus eher weniger selbst betroffen gewesen zu sein.
Dem chinesischen Anbieter, der bisher rund 700 Leihräder in der Stadt im Einsatz hatte, war auch bereits die bisherige Regelung, dass man „nicht mehr als 1500 Leihräder“anbieten darf, ein Dorn im Auge. Man wolle sich nicht gänzlich aus Europa zurückziehen, sondern auf „andere Märkte“konzentrieren, heißt es.
Ofo ist nun bereits der zweite Anbieter von Leihfahrrädern, der sich aus Wien zurückzieht. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass auch die Firma Obike aus Singapur wegen wirtschaftlicher Probleme ihr Fahrradgeschäft in Wien einstellen könnte.
Doch auch die ObikeFahrräder sind überall in der Stadt verteilt, weil es keine fixen Standplätze gibt. Die Stadt Wien kann die Räder aber erst ab 1. August einsammeln, wenn eine entsprechende Verordnung in Kraft tritt.
International
Obike hatte in Zürich zwar eine Umzugsfirma mit dem Einsammeln der Räder beauftragt, diese fand die Räder aber nur schlecht, weil die GPS-Ortung nicht mehr funktioniert hat.
Die Räder werden in Wien wahrscheinlich zur Sammelstelle in Wien-Simmering gebracht, wo sie eine Weile aufbewahrt und dann entweder verschrottet oder weiterverwertet werden könnten. Ob Obike-Kunden ihre bereits geleistete Kaution wiederbekommen, bleibt fraglich. Zuständig ist der Masseverwalter, der sitzt allerdings in Singapur.