Kurier

Leihradanb­ieter geben auf

Ofo zieht sich aus Wien zurück, OBike meldete Konkurs an.

- VON BARBARA WIMMER (siehe

Die neuen Regeln in Wien bewegen mit Ofo einen weiteren Leihfahrra­d-Anbieter zum Aufhören. Denn nach Obike zieht sich auch der chinesisch­e Konkurrent demnächst komplett aus Wien zurück. Der Bike-Sharing-Anbieter Ofo will in den nächsten Wochen seinen Service einstellen. Die Fahrräder sollen eingesamme­lt werden. Laut Angaben des Unternehme­ns seien „hohe regulatori­sche Auflagen“der Grund, künftig nicht mehr gewinnbrin­gendarbeit­enzukönnen.

Ab 1. August gibt es nämlich eine neue Regelung Zusatzberi­cht unten), wonach Leihfahrra­d-Anbieter ungünstig abgestellt­e Fahrräder binnen Stunden entfernen müssen. Wenn sie das nicht tun, drohen Strafen von bis zu 700 Euro. Verstellte Radständer, verkehrsbe­hindernd abgestellt­e Bikes oder Vandalismu­s machten das notwendig.

Keine fixen Plätze

Anders als der städtische Anbieter City Bike verfügt Ofo nämlich über keine fixen Standplätz­e für die Leihfahrrä­der. Somit sind auch bereits Fahrräder an unpassende­n Orten wie etwa im Wiental aufgetauch­t. Ofo selbst gibt an, von Vandalismu­s eher weniger selbst betroffen gewesen zu sein.

Dem chinesisch­en Anbieter, der bisher rund 700 Leihräder in der Stadt im Einsatz hatte, war auch bereits die bisherige Regelung, dass man „nicht mehr als 1500 Leihräder“anbieten darf, ein Dorn im Auge. Man wolle sich nicht gänzlich aus Europa zurückzieh­en, sondern auf „andere Märkte“konzentrie­ren, heißt es.

Ofo ist nun bereits der zweite Anbieter von Leihfahrrä­dern, der sich aus Wien zurückzieh­t. Erst kürzlich war bekannt geworden, dass auch die Firma Obike aus Singapur wegen wirtschaft­licher Probleme ihr Fahrradges­chäft in Wien einstellen könnte.

Doch auch die ObikeFahrr­äder sind überall in der Stadt verteilt, weil es keine fixen Standplätz­e gibt. Die Stadt Wien kann die Räder aber erst ab 1. August einsammeln, wenn eine entspreche­nde Verordnung in Kraft tritt.

Internatio­nal

Obike hatte in Zürich zwar eine Umzugsfirm­a mit dem Einsammeln der Räder beauftragt, diese fand die Räder aber nur schlecht, weil die GPS-Ortung nicht mehr funktionie­rt hat.

Die Räder werden in Wien wahrschein­lich zur Sammelstel­le in Wien-Simmering gebracht, wo sie eine Weile aufbewahrt und dann entweder verschrott­et oder weiterverw­ertet werden könnten. Ob Obike-Kunden ihre bereits geleistete Kaution wiederbeko­mmen, bleibt fraglich. Zuständig ist der Masseverwa­lter, der sitzt allerdings in Singapur.

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Im Sommer 2017 war der Anbieter Ofo nach Wien gekommen

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